Eigentlich sollte die Ironman-EM zu einem fröhlichen Tag für Hamburg werden. Ein sportliches Event, auf das viele Menschen mit Freude hingefiebert hatten. Ursprünglich sollte bei dem Triathlon-Highlight vor allem eins im Fokus stehen: Jan Frodenos Rückkehr auf die Langdistanz nach einer langen Verletzungspause. Doch ein tragischer Vorfall hat das in den Hintergrund gerückt: ein schwerer Unfall mit tödlichen Folgen. Die ARD entschied sich, die Live-Übertragung abzubrechen.
Nachdem die Profis bereits gestartet waren, begannen am frühen Vormittag die Altersklassenstarter ihre 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke, gefolgt von einer 180 Kilometer langen Radstrecke. Gegen 8.45 Uhr kam es auf dem Gauerter Hauptdeich zu einer verheerenden Kollision zwischen einem Amateursportler und einem Motorradfahrer, wie von der ARD-"Sportschau" berichtet wurde. Dabei prallten Motorrad und Fahrrad frontal zusammen.
Ursprünglich wurde von drei schwer verletzten Personen berichtet. Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass der Motorradfahrer den Unfall nicht überlebt hat. Der Einsatzleiter der Polizei bestätigte gegenüber der ARD-"Sportschau", dass der Mann noch an der Unfallstelle verstorben ist. Der Triathlet erlitt schwere Verletzungen, befand sich jedoch nach derzeitigem Stand nicht in Lebensgefahr. Der Kameramann auf dem Motorrad wurde leichter verletzt und gemeinsam mit dem Teilnehmer ins Krankenhaus gebracht.
Das Rennen stand unmittelbar nach dem Unfall kurz vor dem Abbruch, und die nachfolgenden Fahrer mussten an der Unfallstelle anhalten. Da die Radstrecke in Hamburg aus zwei Runden auf derselben Strecke besteht, mussten die Sportler auf der zweiten Runde an der noch nicht geräumten Unfallstelle vorbeifahren und ihre Räder über den Deich schieben. Allerdings angeblich ohne zu wissen, was dort passiert war. Nur neun Athleten hätten den Ironman ganz normal fortsetzen können, wie "Focus Online" schreibt.
Nachdem die Nachricht vom Tod des Motorradfahrers bekannt wurde, unterbrach die ARD ihren Livestream. Das Rennen wurde jedoch offenbar fortgesetzt, während der Ironman-Livestream weiterlief. Auch die Übertragung auf den Ironman-Kanälen wurde fortgesetzt. Noch gab es vom Veranstalter noch keine offiziellen Informationen oder ein Statement zu dem Vorfall (Stand: Sonntagnachmittag).
Der Einsatzleiter sagte der ARD, dass die Gründe, die zum Unfall führten, noch unbekannt seien. "Hintergründe des Zusammenstoßes, ob das medizinisch vorbedingt war beim Radfahrer, sind rein spekulativ." Auch, ob es ein Ausweichverhalten gab, sei "fast nicht" zu erklären.
Wegen der engen Radstrecke an einigen Stellen hatte es bereits vor dem Start des Rennens Bedenken gegeben. Und: Der frühere Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle hatte in der ARD-Liveübertragung bereits Bedenken geäußert: "Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs."