Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat sich implizit zu Thomas Tuchel geäußert. Bild: AP / Jon Super
Sport
Nach einer über weite Strecken sehr schwierigen vergangenen Saison scheint der FC Liverpool wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Ganze 22 Punkte trennten das Team von Jürgen Klopp in der zurückliegenden Premier-League-Spielzeit von Meister Manchester City. Nach zehn gespielten Partien sind die Reds nun mit drei Zählern Rückstand wieder klar in Schlagweite zur Tabellenspitze.
Statt der Champions League spielt Liverpool aufgrund der vergangenen Leistungen in dieser Saison zwar "nur" in der Europa League, aber auch dort haben sie einen Start nach Maß hingelegt: Alle drei Spiele konnten gewonnen werden. Nach dem 5:1-Sieg gegen Toulouse am Donnerstagabend hob Jürgen Klopp einen Spieler ganz besonders hervor. In München dürfte man infolgedessen hellhörig geworden sein.
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"Ein guter Spieler, oder?", sagte Klopp nach dem Spiel schmunzelnd beim englischen TV-Sender TNT Sports über Ryan Gravenberch. Dieser gehörte nicht nur zu den auffälligsten Akteuren aufseiten Liverpools, sondern erzielte auch den Treffer zum 4:1. Bei seinem letzten Arbeitgeber sah man das etwas anders.
Ryan Gravenberch: vergangene Saison noch beim FC Bayern
Doch damit nicht genug: "Als er vom Platz kam, habe ich ihm gesagt: toller Spieler! Ich freue mich so für ihn, dass er wieder Spaß am Fußball hat", fuhr Klopp fort. Heißt also, dass Ryan Gravenberch in jüngerer Vergangenheit nicht allzu viel Spaß am Fußball gehabt haben dürfte. Da war er nämlich Spieler des FC Bayern.
2022 wechselte der mittlerweile 21-Jährige als hoch veranlagtes Talent von Ajax Amsterdam nach München, nur wusste man dort nicht so richtig etwas mit ihm anzufangen. Über seine Rolle als Reservist kam er bei den Bayern nie hinaus, was er auch ein ums andere Mal öffentlich kritisierte. "So ein Jahr will ich nicht noch einmal erleben", sagte Gravenberch beispielsweise im Juni der niederländischen Zeitung "De Telegraaf". Gesagt, getan.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Ryan Gravenberch ist in München nicht sonderlich glücklich gewesen. Bild: imago / eibner
Im zurückliegenden Sommer entschied sich der Verein, die Zusammenarbeit zu beenden. Für eine Ablösesumme von 40 Millionen Euro zog es ihn weiter nach Liverpool. Über seinen Abgang sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel:
"Er ist für mich ein offensiver Spieler, ein Achter. Die Hauptproblematik für Ryan liegt darin, dass wir diese Position im Moment gar nicht so richtig haben. Und im letzten Jahr, als viel mit Fünferkette oder eben auch mit einer Doppel-Sechs mit drei Offensiven gespielt wurde, gab es die auch nicht."
Ironischerweise ist es gerade die Position, die bei den Bayern aktuell schmerzlich unterbesetzt ist. Zumal Jürgen Klopp seinem neuen Schützling auch ein Entwicklungspotenzial attestiert, das es bei den Bayern so nicht gab: "Ich denke, dass er in der Zukunft definitiv das Potenzial hat, als Nummer Sechs zu spielen", sagte Klopp auf einer Pressekonferenz im September.
Nach dem Spiel gegen Toulouse legte der Liverpool-Trainer noch nach: "Ich mag ihn wirklich als Jungen und als Spieler. Es ist schön zu sehen, wie sehr er wieder an sich selbst zu glauben beginnt." Gravenberch sei "noch nicht einmal zur Hälfte da, wo er sein könnte". Das sahen Thomas Tuchel und die Bayern-Verantwortlichen seinerzeit anders.
Es war dann doch etwas überraschend, mit welcher Deutlichkeit Michael Schumacher seine vertraglichen Verbindungen zur Formel 1 abgebrochen hatte. Zunächst war bekannt geworden, dass sich der Traum von einem Team Deutschland mit Nico Hülkenberg bei Audi in der kommenden Saison nicht erfüllen wird. Stattdessen setzen sie auf den Brasilianer Gabriel Bortoleto.