Der FC Bayern München sichert sich den Titel bei der Klub-Weltmeisterschaft mit einem 1:0 gegen Tigres.Bild: ap
Sport
Trotz Corona-Aufregung um Thomas Müller hat der FC
Bayern seine historische Sechs-Titel-Sammlung mit dem Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft komplettiert. Die Münchner Allesgewinner
besiegten am Donnerstag in Katar den Herausforderer Tigres UANL aus
Mexiko auch ohne den positiv getesteten Antreiber Müller mit 1:0
(0:0). Es war ein zähes Stück Arbeit, das Frankreichs Weltmeister
Benjamin Pavard in der 59. Minute mit einem erst nach Videobeweis
anerkannten Abstauber-Tor zum Erfolg führte.
Nach dem Abpfiff konnte vor rund 7000 Zuschauern das Gesamtwerk im
Education-City-Stadion von Kapitän Manuel Neuer und Kollegen bejubelt
werden. Sechs Titel in einer Saison – das hatte zuvor nur der FC
Barcelona mit Weltstar Lionel Messi und Trainer Pep Guardiola 2009
geschafft. Das krönende Bayern-Finale war fußballerisch allerdings
kein Kunstwerk. Der Champions-League-Sieger gewann aber absolut
verdient zum zweiten Mal nach 2013 in Marokko die Klub-WM.
Bei der spielentscheidenden Szene konnten die Münchner erst nach der
Video-Überprüfung des Treffers von Pavard jubeln: Nach einer Flanke
von Joshua Kimmich konnte der herausstürzende Tigres-Schlussmann
Nahuel Guzman einen Kopfball von Robert Lewandowski nur vor die Füße
des Münchner Abwehrspielers abwehren. Pavard schoss den Ball locker
ins leere Tor. Der Schiedsrichter wähnte Lewandowski im Abseits, aber
die Videobilder bewiesen das Gegenteil. Vor der Pause war ein Treffer
von Kimmich noch aberkannt worden, weil Lewandowski im Abseits in der
Flugbahn des Balles stand.
Trainer Hansi Flick leistet mit seinen Bayern außergewöhnliches.Bild: dpa / Mahmoud Hefnawy
Boateng und Müller fehlen
Die Finalvorbereitung hatte sich für Trainer Hansi Flick alles andere
als optimal gestaltet. Nach der vorzeitigen Turnierabreise von Jérôme
Boateng aus privaten Gründen musste er am Spieltag auch noch seinen
Fixpunkt Müller ersetzen. Nach einem positiven Corona-Test wurde der
Angreifer umgehend isoliert. Der 31-Jährige wird den Bayern nach der
Rückkehr nach Deutschland auch in den nächsten Ligaspielen fehlen.
Flick musste also improvisieren. Niklas Süle ersetzte Boateng im
Abwehrzentrum, auch Leroy Sané und Lucas Hernández kamen im Vergleich
zum 2:0-Halbfinalerfolg gegen Al Ahly Kairo neu ins Team. Serge
Gnabry bemühte sich auf Müllers Position um Offensivakzente. Ähnlich
schlitzohrig wie Müller legte der Nationalspieler Sané bei einer
schnell ausgeführten Ecke den Ball auf: Der ansonsten wirkungslose
Sané knallte ihn in seiner besten Szene ans Lattenkreuz (34.).
Flick zieht Alaba ins Mittelfeld
Ein kluger Schachzug von Flick war es, Abwehrchef David Alaba ins
Mittelfeld vorzuziehen. Der Österreicher war neben Kimmich präsent
und leitete viele Angriffe ein. Wenn die Bayern aufs Tempo drückten,
kam Zug ins streckenweise öde Spiel. Defensiv ließen die Münchner
nichts zu. Der französische Altstar André-Pierre Gignac, der die
Tigres mit drei Toren ins Endspiel geschossen hatte, stach nicht.
Weltfußballer Lewandowski, der im Halbfinale gegen Al Ahly beide
Münchner Tore erzielt hatte, konnte sich gegen die robuste Abwehr der
Mexikaner mit dem Ex-Frankfurter Carlos Salcedo auch nur selten in
Szene setzen. An Pavards goldenem Tor aber hatte er den Hauptanteil.
(om/dpa)
Es war ein Auf und Ab: Erst führte Real Madrid dank Vinícius Júnior, dann der FC Bayern nach Toren von Leroy Sané und Harry Kane. Am Ende aber stand am Dienstagabend im Halbfinalhinspiel der Champions League durch den zweiten Treffer von Vinícius Júnior ein 2:2, das für das Rückspiel am kommenden Mittwoch alles offen lässt.