Es kam für viele Bayern-Fans überraschend – und vermutlich am meisten für ihn selbst: Vor rund zwei Wochen wurde Oliver Kahn als Vorstandschef beim FC Bayern München entlassen. Er musste seinen Posten, ebenso wie Sportvorstand Hasan Salihamidžić, Ende Mai räumen.
Der Rausschmiss verlief dabei ziemlich chaotisch. So soll es Oliver Kahn verboten worden sein, die Mannschaft beim Spiel gegen den FC Köln vor Ort zu unterstützen, bei dem die Münchner auch Deutscher Meister wurden – das teilte der Ex-Nationaltorhüter auf Twitter mit. Vom Verein wurde jedoch kommuniziert, dass Kahn wegen einer Grippe gefehlt habe.
Bei einer Pressekonferenz wurde kurz darauf ebenfalls gegen Oliver Kahn geschossen. Bayern-Präsident Herbert Hainer sagte: "Wir haben mit Oliver Kahn dasselbe Gespräch geführt wie mit Hasan, das ist aber leider nicht so gut gelaufen. Das war sehr emotional und wir konnten uns am Ende des Tages nicht mit Oliver einigen, dass wir die Trennung einvernehmlich hinbekommen".
Kahn selbst widersprach der Darstellung seines Ex-Vereins daraufhin: Er bezeichnete das Gespräch später auf Twitter als "ruhig und sachlich".
Egal, welche Version nun der Wahrheit am meisten entspricht: Die Art und Weise des Rauswurfs ließ keinen der Beteiligten in einem guten Licht erscheinen. Jetzt gibt es jedoch Neuigkeiten, wie es mit Kahns Verbleib bei seinem anderen Job aussieht.
Nach dem frühzeitigen Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar wurde die DFB-Taskforce gegründet. Zu der Taskforce zählen große Fußballnamen wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, der Bayern-Aufsichtsrat Karl-Heinz-Rummenigge, der BVB-Berater Matthias Sammer, der Geschäftsführer von Red Bull, Oliver Mitzlaff, sowie der ehemalige Bundestrainer und Bayer-Leverkusen-Geschäftsführer Rudi Völler.
Und Oliver Kahn, zur Anfangszeit noch als Bayern-Boss. Obwohl er sein Amt im Verein verloren hat, wird er trotzdem weiterhin in der Taskforce aktiv sein.
Der Chef des DFB, Bernd Neuendorf, bestätigt, dass Oliver Kahn vorerst Teil der Taskforce bleiben wird. Er sagt: "Das hat sich nicht von heute auf morgen verändert, auch, wenn er nicht mehr bei Bayern München ist". Neuendorf stellt außerdem klar:
Die Entscheidung, dass Oliver Kahn weiterhin bei der Taskforce arbeitet, sei mit den Verantwortlichen des FC Bayern München abgestimmt. Es sei also "in Ordnung, dass wir weiter so verfahren", erklärt Bernd Neuendorf.