"Zuerst einmal", begann Gladbach-Trainer Gerardo Seoane seine etwas schnippische Antwort am Donnerstag, "wenn ihr alle nach hinten schauen wollt, dann gehe ich noch ein bisschen weiter nach hinten." Zuvor wurde der Schweizer darauf angesprochen, wie er sich denn die Schwankungen seiner Mannschaft in den zurückliegenden Spielen erkläre. Der Grund: "Im Sommer gab es einen Umbruch."
Eine durchaus bequeme Antwort auf ein womöglich tieferliegendes Problem. Mit Schwankungen hat Gladbach nämlich seit Jahren zu kämpfen. Davon wolle man sich aber nicht beirren lassen, erklärte Seoane. Im Gegenteil – sie seien eingepreist gewesen. "Mit Schwankungen haben wir kein Problem, damit haben wir gerechnet. Wir schauen den Schwankungen ins Auge. Die zeigen uns, was zu tun ist."
Die Idee sei es, so Seoane weiter, zuerst mit dem vorhandenen Personal an den Punkten zu arbeiten und mit den Spielern darüber zu sprechen. Weitere Zugänge schloss er allerdings nicht aus: "Wenn uns das nicht gelingt, ist klar, dass wir irgendwann auch intern über die Probleme sprechen, wie wir das mit Personalveränderungen ändern können." Aber auch auf der Abgabenseite könnten sich Veränderungen anbahnen.
Wie das Portal "Teamtalk" berichtet, soll der FC Chelsea Nico Elvedi als mögliches Transferziel ins Visier genommen haben, und das bereits für das anstehende Wintertransferfenster. Demnach sei Elvedi, der zwar vor allem auf der Innen-, aber auch auf der Rechtsverteidigerposition spielen kann, als Ersatz für den angestammten Rechtsverteidiger Reece James angedacht.
Während der Partie gegen den FC Everton hatte sich der Chelsea-Kapitän erneut am Oberschenkel verletzt und wird voraussichtlich für die restliche Saison ausfallen.
Als Ablösesumme seien "Teamtalk" zufolge rund 35 Millionen Euro im Gespräch – eine Summe, die den Marktwert von Elvedi weit übersteigt.
Wie viel Substanz an dem Gerücht dran ist, ist allerdings sehr fraglich. Zum einen ist das Portal in der Vergangenheit nicht durch eine zuverlässige Transfer-Berichterstattung aufgefallen, zum anderen scheint es schwer vorstellbar, dass Gladbach eine derartige Summe für Elvedi fordern würde.
Allerdings halten sich bereits seit dem Sommer Gerüchte um einen Abgang von Elvedi aus Gladbach. An den ersten beiden Spieltagen stand dieser nicht einmal im Kader, da er sich vorerst geweigert hatte, seinen 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern. Ende September kam es schließlich doch noch zu einer Übereinkunft.
Der "Sport Bild" zufolge soll der neue Kontrakt, der bis 2027 datiert ist, auch eine Ausstiegsklausel enthalten, die ab dem Sommer 2024 greift – in Höhe von zehn Millionen Euro.
Ein prinzipieller Abgang scheint also weiterhin nicht ausgeschlossen. Zumal Nico Elvedi erst kürzlich seinen Berater gewechselt hat und nun von Pina Zahavi vertreten wird. Eben jenen Zahavi, den Uli Hoeneß einmal als "geldgierigen Piranha" bezeichnet hat.