Die Vorbereitungen auf die Bundesliga-Rückrunde sind in vollem Gange. Wie Bayerns Sportdirektor Christoph Freund in einem Interview gegenüber Dazn erklärte, dürfen sich die Fans des deutschen Rekordmeisters zeitnah auf einige Neuzugänge freuen. Der Klub sei "gerade dabei, den ein oder anderen Deal zu fixieren", sagte Freund am Mittwoch.
"Die ersten vier, fünf Wochen im Januar fehlen uns mit Noussair Mazraoui und Min-jae Kim zwei Spieler, die beim Afrika-Cup beziehungsweise Asien-Cup sind. Darum haben wir schon seit längerem einige Namen diskutiert", führte der 46-Jährige weiter aus und betonte abermals die Problemzone der Münchener: die Defensive.
Einige Namen wurden deswegen zuletzt im Kontext mit dem FC Bayern diskutiert. Unter anderem Ronald Araújo vom FC Barcelona, der als absoluter Wunschspieler von Thomas Tuchel gilt, voraussichtlich aber zu teuer ist. Auch Genuas Radu Drăgușin wurde zuletzt an der Säbener Straße gehandelt, bei dem Innenverteidiger hat nun aber wohl Tottenham Hotspur den Zuschlag erhalten. Priorität habe laut Sky jetzt die Verpflichtung von Tottenhams Eric Dier.
Trotz einer überwiegend sehr souveränen Hinrunde in der Bundesliga suchen die Bayern also Verstärkung für den Kader. Denn: Aktuell steht Bayer Leverkusen an der Tabellenspitze. Sollte der FC Bayern das Nachholspiel gegen Union Berlin gewinnen, würde der Rückstand immerhin auf einen Punkt schrumpfen. Sollte der Gewinn der Meisterschaft allerdings nicht gelingen, sieht Lothar Matthäus den Job von Thomas Tuchel in Gefahr.
"Dafür müsste Tuchel schon die Champions League gewinnen", sagte der Sky-Experte gegenüber der "Sport Bild". "Ein titelloses Jahr wird er bei Bayern nicht überleben." Bereits in der vergangenen Saison habe Tuchel einige Titel "verspielt", erklärte Matthäus weiter, die Meisterschaft sei ihm "durch das Dortmunder Versagen quasi geschenkt" worden. Er ist sich sicher: "Ohne Meister-Titel würde es für Tuchel mit Sicherheit ungemütlich."
Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hat allein das Unvermögen des BVB, ihr Spiel gegen Mainz zu gewinnen, dazu geführt, dass der FC Bayern überraschend doch noch Meister wurde. In dieser Saison ist Borussia Dortmund bislang weit entfernt von Titel-Ambitionen. 15 Punkte Rückstand hat man bereits auf den Tabellenführer Leverkusen.
Entsprechend angezählt ist auch BVB-Trainer Edin Terzić. Sollte ihm die Kehrtwende nicht gelingen, könnte Bundestrainer Julian Nagelsmann theoretisch ab dem Sommer übernehmen, dessen Vertrag beim DFB nur bis zum 31. Juli 2024 datiert ist.
"Es ist ja kein Geheimnis, dass Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer, Anm. d. Red.) viel von Nagelsmann hält." Dieser sei auch mitverantwortlich, dass Nagelsmann Bundestrainer geworden ist. "Und egal, wie es bei der EM läuft, spricht viel dafür, dass Nagelsmann im Sommer eine neue Herausforderung sucht", meint Matthäus. Wird Nagelsmann Europameister, habe er sein Ziel erreicht, geht das Unterfangen schief, müsse der DFB nach einer neuen Lösung suchen.
Als Alternative gäbe es Matthäus zufolge auch einen anderen früheren Bundestrainer. "Wenn man von Nagelsmann als BVB-Kandidat spricht, muss man auch über Hansi Flick nachdenken", sagte der 62-Jährige. Bei dessen Ansprüchen kämen nicht viele Bundesligavereine infrage, neben Dortmund sei das nur noch Leverkusen. "Ich würde mich auf jeden Fall freuen", schließt Matthäus, "Hansi wieder in der Bundesliga zu sehen".