Harry Kane ist auch in dieser Saison wieder die personifizierte Torgefahr beim FC Bayern. Obwohl der Engländer rund um den Jahreswechsel eine kleine Torflaute durchlebte, steht er wettbewerbsübergreifend nach 27 Spielen bei stolzen 26 Treffern, zehn weitere hat er vorbereitet.
Schon in seiner ersten Spielzeit für die Münchener hatte Kane derart beachtliche Zahlen vorgewiesen. Unter Thomas Tuchel brachte es der Mittelstürmer auf 44 Tore und zwölf Assists in 45 Partien. Anderthalb Jahre nach seiner Ankunft beim FC Bayern lässt sich daher getrost festhalten: Dem FCB ist da ein echter Volltreffer gelungen.
Das gilt auch auf menschlicher Ebene, denn Kane ist bei den Fans beliebt, fühlt sich selbst in München wohl. Und doch ist es keinesfalls sicher, dass der Brite seinen bis 2027 datierten Kontrakt erfüllt.
Denn nach Informationen der "Sport Bild" hat sich Kane bei seiner Vertragsunterzeichnung im Sommer 2023 eine Ausstiegsklausel gesichert. Das böse Wort mit A, das sie in München etwa auch mit Blick auf die Verhandlungen mit Jamal Musiala tunlichst vermeiden wollen, hat beim FCB demnach schon längst Einzug erhalten.
Das Gute daran für die Bayern: Dieses Jahr sei die Frist für die Klausel bereits verstrichen. Dem Bericht zufolge hätte sie schon während des Wintertransferfensters gezogen werden müssen, damit Kane München im Sommer verlassen kann. Ein interessierter Klub hätte 80 Millionen Euro zahlen müssen.
"Sport Bild" berichtet allerdings, dass es der Starstürmer auch im kommenden Jahr wieder eine Ausstiegsklausel besitzt. Zeitlich gelten dieselben Parameter, ein Abnehmer müsste sich schon im Winter entscheiden. Kane würde dann allerdings nur noch 65 Millionen Euro kosten. Es wäre dennoch eine beachtliche Summe für einen Profi, der im Sommer 2026 33 Jahre alt wird.
Für den FC Bayern bestand und besteht durch die festgeschriebene Ablösesumme in jedem Fall die realistische Gefahr, den treffsichersten Spieler zu verlieren. Dem Bericht zufolge habe sich die Vereinsführung daher auch schon mit potenziellen Nachfolgern beschäftigt.
Intern seien dabei vor allem zwei Namen schon konkret besprochen worden: Viktor Gyökeres und Benjamin Šeško. Beide Stürmer würden dem Vernehmen nach etwa 70 Millionen Euro an Ablöse kosten, wären im Gehalt aber wesentlich günstiger als Kane. Der soll beim FC Bayern 25 Millionen Euro verdienen.
Gleichwohl ist aber auch klar: Die Konkurrenz ist bei beiden enorm. Sportings Gyökeres wurde in den vergangenen Monaten mit praktisch jedem Topklub in Europa in Verbindung gebracht. Besonders hartnäckig halten sich Gerüchte über einen möglichen Wechsel nach Barcelona oder zu Ex-Coach Rúben Amorim, der mittlerweile Manchester United trainiert. Šeško wurde vor allem in England gehandelt.
Es gibt allerdings auch gute Gründe, warum es die Bayern mit der Suche nach einem Kane-Ersatz nicht allzu eilig haben sollten. Laut "Sport Bild" sei es für den Engländer in seiner zweiten FCB-Saison "zu keinem Zeitpunkt" ein Thema gewesen, den Verein zu verlassen.
Dass er seine Meinung zeitnah ändert, darf bezweifelt werden. Denn eine Intention der Ausstiegsklausel soll gewesen sein, dass Kane nach England zurückkehren und dort den Torrekord knacken kann. Da Erling Haaland seinen Vertrag bei Manchester City aber bis 2034 verlängert hat, wird der Norweger wohl früher oder später Alan Shearer als erfolgreichsten Torschützen der Premier League ablösen.