Der FC Bayern kommt in diesem Sommer nur schwer auf dem Transfermarkt voran. Bei Florian Wirtz haben sich die Münchener bekanntermaßen ebenso eine Absage eingehandelt wie bei Nico Williams und Bradley Barcola. Dazu haben sie mit Leroy Sané einen Spieler verloren, den sie, zumindest zu reduzierten Bezügen, gerne gehalten hätten.
Weil dazu auch noch Routinier Thomas Müller den Verein nach 25 Jahren verlassen und Jamal Musiala sich schwer verletzt hat, drückt der Schuh in der Offensive des FC Bayern plötzlich gewaltig.
Gerade die Verletzung des 22-jährigen DFB-Stars kommt einem echten Schlag gleich, war er doch als zentraler Baustein der offensive fest eingeplant. Stattdessen wird Jamal Musiala wegen seines Wadenbeinbruchs wohl mindestens die komplette Hinrunde ausfallen.
Damit rückt beim FC Bayern vor allem ein Name immer stärker in den Fokus: Nick Woltemade. Das Interesse der Münchener an dem Youngster ist seit der U21-EM verbrieft. Bei dem Turnier hat er groß aufgespielt, das deutsche Team mit sechs Toren und drei Vorlagen ins Finale geführt. Kurz vor dem Endspiel kursierte dann die Meldung, er hätte sich mit den Bayern auf einen Wechsel verständigt.
Seither geht es zwischen den Münchenern und dem VfB Stuttgart, bei dem Nick Woltemade noch bis 2028 unter Vertrag steht, hin und her. FCB-Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß zoffte sich öffentlich zudem mit Lothar Matthäus, weil es der TV-Experte wagte, eine Einschätzung zur Ablösesumme abzugeben.
Fakt ist: Die Stuttgarter sitzen am längeren Hebel, denn Nick Woltemade besitzt offenbar keine Ausstiegsklausel. Sie dürften das Tempo der Verhandlungen und letztlich wohl auch die Summe bestimmen, denn die Münchener haben den großen Handlungsdruck.
Die Situation hatten sie sich bei den Bayern gänzlich anders vorgestellt. Tatsächlich sollen sie sich einen Plan zurechtgelegt haben, um den Preis zu drücken. Wie die "Sport Bild" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, gab es beim FCB die Überlegung, Nick Woltemade nach der Verpflichtung für ein Jahr noch an den VfB auszuleihen.
So hätten sich beide Vereine bei der Ablöse annähern, der 23-Jährige hätte im vertrauten Umfeld zudem leichter Spielzeit sammeln und sich weiterentwickeln können. Ab 2026 hätte er dann womöglich Harry Kane ablösen können.
Dieser Plan ist nun aber hinfällig, denn durch den langen Ausfall von Jamal Musiala haben die Münchener sofort Handlungsdruck. Dass sich zahlreiche Vereinsvertreter zur Personalie geäußert haben, dürfte die Angelegenheit nicht erleichtern.
Neben Nick Woltemade baggern die Bayern dem Bericht zufolge auch an Luis Díaz vom FC Liverpool. Der 28-jährige Linksaußen habe dem FCB bereits seinen Wechselwunsch mitgeteilt.
Die Ablösesumme dürfte aber noch zur Hürde werden: Der Kolumbianer steht in Liverpool noch bis 2027 unter Vertrag und hat laut "transfermarkt.de" einen Marktwert von 70 Millionen Euro. Die Bayern sollen aber maximal 60 Millionen Euro sowie etwaige Boni zahlen wollen.