Niklas Süle wechselte im Sommer 2022 ablösefrei aus München zum BVB, ist jetzt nicht mehr unumstritten.Bild: dpa / Tom Weller
Bundesliga
Für viel Wirbel sorgte Niklas Süle, als Anfang Februar 2022 bekannt gegeben wurde, dass der Innenverteidiger ablösefrei vom FC Bayern zu Borussia Dortmund wechseln würde. Den BVB-Bossen wurde eine überragende Verpflichtung attestiert. Der stärkste Konkurrent verlor einen deutschen Nationalspieler, Dortmund musste nicht mal eine Ablöse zahlen.
Kurze Zeit später hatte Süle im Interview mit der "Sport Bild" seinen Wechsel erklärt: "Ich habe die Entscheidung im vollen Bewusstsein und der Überzeugung getroffen, dass wir mit dem BVB im Kampf um die Meisterschaft richtig attackieren werden."
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
In seinem ersten Jahr in Dortmund hätte das sogar fast geklappt. Der BVB gab die Tabellenführung allerdings am letzten Spieltag aus der Hand. Süle hatte an der starken Saison einen großen Anteil, spielte in 24 Partien der Bundesliga von Beginn an.
In diesem Jahr ist das anders. Meistens erhalten Nico Schlotterbeck und Mats Hummels den Vorzug von Trainer Edin Terzić. Süle kommt nur auf sechs Startelf-Einsätze, spielt also nur jedes dritte Ligaspiel von Beginn an. Zu wenig für den deutschen Innenverteidiger, der eigentlich als Stammkraft mit dem BVB erfolgreich sein wollte.
BVB: Süle mit Übergewicht nach Weihnachten – Kehl verliert Geduld
Aus diesem Grund gab es bereits kurz vor Weihnachten ein Krisentreffen zwischen Süle, dessen Berater Volker Struth sowie BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Damals soll die Enttäuschung der Dortmunder Verantwortlichen zur Entwicklung Süles angesprochen worden sein. Auch fehlendes Engagement des 28-Jährigen soll thematisiert worden sein, gemeinsam mit dem immer wiederkehrenden Reizthema: die Gewichtsprobleme des Rechtsfußes.
Sebastian Kehl findet die aktuelle Verfassung von Süle wohl "inakzeptabel".Bild: Imago Images / Steinbrenner
Mehrfach wurde Süle in seiner Karriere damit konfrontiert, auch weil er selbst offen und ehrlich gesagt hat, dass er gerne einen Burger isst und nicht "der aller professionellste teilweise" sei. Das Gespräch im Dezember sollte dazu dienen, Süle erneut für einen gesunden Lebensstil zu sensibilisieren. Kehl soll auch klargemacht haben, dass die BVB-Verantwortlichen noch immer das große Potenzial von Süle sehen würden.
Als Folge soll sich Süle im Anschluss sogar einen Koch engagiert haben, um seine Essgewohnheiten zu verbessern. Die große Enttäuschung folgte jedoch bei der Abreise ins Winter-Trainingslager nach Marbella. Süle soll mit über 100 Kilo zu den Leistungstests erschienen sein.
BVB: Klare Terzić-Reaktion nach Süles Gewichtsproblemen
Laut dem Magazin soll deshalb nun die Geduld und das Verständnis für Süle aufgebraucht sein. Schon vorher soll Kehl den körperlichen Zustand des BVB-Stars als "inakzeptabel" bezeichnet haben, bei Sky bemängelte der Sportdirektor zuletzt, dass er sich "in den letzten Monaten mehr erhofft" habe von Süle.
Als Reaktion auf das Übergewicht ließ Terzić den Innenverteidiger beim ersten Spiel 2024 sogar nur auf der Bank, obwohl Mats Hummels angeschlagen war. Stattdessen setzte er den eigentlichen Mittelfeldspieler Emre Can in der Innenverteidigung ein.
Abgesehen von körperlichen Nachteilen in den Spielen durch zu viel Gewicht, soll Süle bereits zu seiner Zeit in München von Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt gewarnt worden sein. Da er schon zwei Kreuzbandrisse hatte, würde zu viel Gewicht das Risiko für eine erneute Knieverletzung zusätzlich erhöhen. Dennoch haben wohl auch die jüngsten Worte von Kehl nicht zu einem Umdenken geführt.
Im Frühjahr dieses Jahres hatte Jürgen Klopp in einem emotionalen Video verkündet, sich am Ende der Saison nach fast neun Jahren als Trainer des FC Liverpool zurückzuziehen. "Mir geht die Kraft aus", berichtete der Kultcoach.