Im Fußball kann es unfassbar schnell gehen. Diese Phrase können viele Fans nicht hören und dennoch hat sie sich nun wieder bewahrheitet. Im Sommer war Urs Fischer noch von den Fußballprofis und seinen Trainerkollegen zum "Trainer des Jahres" gewählt worden, jetzt haben sich der Schweizer und Union Berlin einvernehmlich getrennt.
Der Klub aus Berlin-Köpenick bezeichnete Fischer in der Pressemitteilung als "erfolgreichsten Trainer" der Union-Geschichte. Deshalb bekam der 57-Jährige auch viel Lob von Präsident Dirk Zingler: "Ich habe erst vor Kurzem deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Urs Fischer ein hervorragender Trainer ist, und davon bin ich auch weiterhin absolut überzeugt." Trotzdem seien beide Parteien zu dem Entschluss gekommen, "einen anderen Weg einzuschlagen."
Abschließend sprach Zingler von einer schmerzhaften Trennung, stellte aber auch klar: "Urs Fischer geht als Freund, der jederzeit mit offenen Armen von uns empfangen werden wird."
Dennoch beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Zunächst übernimmt U19-Trainer Marco Grote mit Co-Trainerin Marie-Louise Eta. Der Verein schreibt in seiner Mitteilung aber, dass es sich dabei um eine Interims-Lösung handele. Ein langfristiger Trainer ist daher noch nicht gefunden, einige Kandidaten kommen infrage.
Er ist erst vor rund zwei Wochen zurückgetreten, sah für sich den gemeinsamen Weg mit Mainz 05 beendet, weil auch er mit dem Karnevalsklub in einer sportlichen Krise stand. Zu dem Zeitpunkt standen die 05er auf dem letzten Tabellenplatz. Nach der Trennung von Svensson kletterten sie mit einem Sieg und einem Unentschieden immerhin auf den Relegationsplatz.
Svensson gilt als emotionaler Trainer, der die Spieler mitreißt und könnte aufgrund dieser Tatsache wohl auch zu den emotionalen Köpenickern gut passen. Allerdings: Im Zuge seines Rücktritts wurde nicht über eine Vertragsauflösung gesprochen. Sein Kontrakt läuft eigentlich noch bis kommenden Sommer.
Die Rheinhessen könnten daher sogar noch eine Ablösesumme verlangen. Gleichzeitig würden sie aber wohl auch froh sein, wenn Svensson von der Gehaltsliste runter ist.
Seit ziemlich genau einem Jahr ist Ralph Hasenhüttl vereinslos. Vorher trainierte er rund vier Jahre Southampton in der Premier League. Auch beim Österreicher könnte Southampton allerdings eine Ablöse verlangen. Der ursprüngliche Vertrag des 56-Jährigen lief bis 2024.
Hasenhüttl ist in Deutschland kein Unbekannter, führte den FC Ingolstadt 2015 überraschend in die Bundesliga und hielt danach mit den Schanzern die Klasse. Daraufhin verpflichtete ihn RB Leipzig, wo er erfrischenden Offensiv-Fußball mit schnellen Umschaltphasen spielen ließ. Diese Philosophie könnte auch bei den Eisernen wieder Anwendung finden, die traditionell defensiv stabil sind.
Er ist erfolgreich, hält es aber in Deutschland bislang nie länger als zwei Jahre bei einem Klub aus. Erst in Wolfsburg, dann in Frankfurt. Kurios: Bei beiden Stationen überwarf er sich am Ende mit der Vereinsführung. Hat Union darauf Lust? Oder lag es vielleicht gar nicht an Glasner, sondern an den Bossen?
Es wird unklar bleiben, weshalb immer wieder Uneinigkeiten aufkommen. Klar ist aber, dass Glasner Erfolg bringt. Mit Frankfurt gewann er überraschend die Europa League, stand zudem im DFB-Pokalfinale. Die Wolfsburger führte er auf Platz vier und Platz sieben.
Der Österreicher soll laut "Focus" seinen Vertrag mit der Eintracht, der eigentlich bis 2024 lief, aufgelöst haben und wäre demnach auch ablösefrei zu haben.
Der aktuelle Köln-Trainer ist die wohl unrealistischste Option, wenngleich er aufgrund seiner Historie perfekt zu Union passt. Als Spieler stand er zwei Jahre bei den Köpenickern unter Vertrag, hatte lange seinen Lebensmittelpunkt in Berlin und fühlt sich der Hauptstadt verbunden. Immer wieder kommen Gerüchte auf, dass er bei Union übernehmen könnte.
Der große Haken: Er ist noch Trainer beim 1. FC Köln. Für ihn und sein Team läuft es allerdings auch nicht gut, er ist Vorletzter, holte in der aktuellen Saison erst einen Dreier. Noch erhält er Rückendeckung von der Klub-Führung.
Andererseits könnte es im Falle einer Baumgart-Entlassung in Köln sehr schnell gehen. Wie die "Sport Bild" enthüllte, hat der Trainer eine Klausel in seinem Vertrag verankert. Demnach wäre er bei einer Entlassung wieder sofort frei für die nächste Aufgabe. Der dann neue Verein müsste keine Ablöse zahlen.
Auf diese Klausel besteht Baumgart wohl bei jedem Vertrag, weil er nach einer Beurlaubung nicht will, dass sein neuer Klub noch Geld für ihn zahlen muss. Dafür verzichtet der 51-Jährige allerdings auf große Teile seiner Abfindung. Trotzdem könnte er erst Fischer-Nachfolger werden, wenn ihn der FC vorher beurlaubt.