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Wolff Fuss gehört seit über 15 Jahren zu den bekanntesten Sport-Kommentatoren im deutschen Fernsehen. Seit 2004 war bei fast allen Übertragungen immer Michael Morhardt als Co-Kommentator an seiner Seite dabei. Doch nur wenige Tage vor dem nervenaufreibenden letzten Spieltag in der vergangenen Bundesliga-Saison verstarb Morhardt an einem Herzinfarkt im Mallorca-Urlaub.
Wie Fuss nun zugibt, gehörten diese Tage zu den härtesten seines Berufslebens. "Weil eben nicht nur einer meiner besten Freunde, sondern auch der wichtigste Mitarbeiter plötzlich nicht mehr da war. Es wäre utopisch zu glauben, dass ich Michael eins zu eins ersetzen könnte", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Morhardt war zwar nie im Live-TV zu hören, versorgte den Kommentator aber mit wichtigen Informationen und Details, während des Spiels. Zudem dient er dem Kommentator als Diskussionspartner für strittige Situationen.
Das Auftaktspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04 wird Fuss am Freitagabend nun mit einem anderen Kollegen an der Seite bestreiten. Und diese Wahl kommt überraschend.
Denn künftig wird die Kommentatoren-Legende Thomas Hermann an der Seite des Schwaben sitzen. Der 68-Jährige gehörte lange Zeit zu den prägenden Stimmen bei Sport1 und war als Chefreporter für den Sender tätig. Beide Fußball-Experten sind seit Jahren eng befreundet.
Und so kommt Fuss ins Schwärmen, wenn er über seinen neuen Kollegen spricht. "Er war einer der renommiertesten Kommentatoren dieses Landes und kennt das Anforderungsprofil sehr genau. Er versteht den Job und das Spiel, ist schnell und hat eine klare Meinung zum Geschehen. Das sind schon mal die wichtigsten Parameter. Routinen werden sich finden. Mit ihm habe ich ein richtig gutes Gefühl."
Dabei vergisst er jedoch nicht, nochmal die Arbeit von Michael Morhardt zu würdigen. "Und falls doch mal was schief zu laufen droht, traue ich Michael zu, von oben einzugreifen."
Dass beide eng miteinander befreundet sind, soll für Herrmann im Arbeitsumfeld aber bestmöglich keine Rolle spielen.
"Ich hoffe, dass wir das so gut trennen können, dass er mir ganz ehrlich sagt, was ihm gut gefallen hat und was nicht. Ich denke, wir haben da das richtige Vertrauensverhältnis. Klar ist: Er ist der Chef, und ich versuche, ihm so gut wie möglich zu helfen", sagt er. Für ihn sei es vor allem schön, dass er zurück im Fußball-Business sein könne.
