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Sport1-Moderatorin Katharina Kleinfeldt fordert mehr Lockerheit im TV-Sport

Katharina Kleinfeldt (Sky TV Moderatorin), FC Augsburg vs. VfL Bochum 1848, 1. Fussball Bundesliga, 15. Spieltag, Spielzeit 2022/2023, 12.11.2022 DFB/DFL regulations prohibit any use of photographs as ...
Katharina Kleinfeldt arbeitete für Sky als Field Reporterin bei Bundesliga-Spielen.Bild: imago images / Eibner Pressefoto
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Sport1-Moderatorin Katharina Kleinfeldt fordert mehr Lockerheit in Sport-Übertragungen

28.07.2023, 12:1828.07.2023, 14:22
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Im Leben von Katharina Kleinfeld drehte sich schon immer alles nur um den Sport. Der Vater Triathlet, sie selbst spielte im Fußballverein zu Zeiten, in denen die Position des klassischen Liberos noch eine Rolle gespielt hat. Doch relativ schnell hat die 30-Jährige gemerkt, dass nur selbst spielen, nicht ihr Ding ist. Darüber schreiben, sprechen und vor allen Dingen auch immer wieder selbst ausprobieren: das passt in das Selbstverständnis der gebürtigen Hessin.

"Ich habe schon öfter neue Aufgaben gestellt bekommen und wurde ins kalte Wasser geworfen – und es reizt mich, mich freizuschwimmen", sagt sie im Gespräch mit watson. "Es wird sicher Situationen geben, die mich herausfordern werden, aber ich freue mich darauf."

Denn mit dem ersten Top-Spiel in der 2. Bundesliga am Samstagabend zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC beginnt auch für Katharina Kleinfeld eine neue Saison und damit auch ein neues Kapitel. Sie wird künftig im Wechsel mit Ruth Hofmann das Top-Spiel der zweiten Liga am Samstagabend moderieren. Zudem ist sie Co-Moderatorin des Fußballtalks "Doppelpass" und wird für Sport1 von der Darts-WM berichten. Aufregung? Wenig. Respekt vor der Aufgabe? "Viel mehr Vorfreude", sagt sie. Denn: Was soll schon groß passieren?

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2. Bundesliga auf Sport 1: Kleinfeldt sieht US-Sendung als Vorbild

Mit Lampenfieber kann die jüngste Moderatorin, die bisher beim Sport-Nachrichtensender Sky Sport News vor der Kamera stand, schon lange umgehen. Für den Pay-TV-Sender moderierte sie ihre erste Sendung mit 24 Jahren. Anschließend stand sie für die Handball-Übertragungen und während Wimbledon vor der Kamera. Ab der Saison 2021/22 war sie zudem Field Reporterin in der Bundesliga und für die Interviews vor und nach dem Spiel verantwortlich.

"Viele Leute sagen mir, dass ich nach außen hin sehr ruhig wirke", erzählt sie. Innerlich sieht das bei ihr jedoch anders aus. Dass die Aufregung aber nichts Schlechtes ist, haben ihr erfahrene Kolleg:innen bereits bestätigt: "Weil man durch die Aufregung fokussiert, konzentriert und aufmerksam ist."

Und trotz aller Konzentration leisten sich auch erfahrene Moderator:innen Versprecher und Fehler. So sprach Kleinfeldt mal St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler mit dem Nachnamen Hürzelberger an, da es im folgenden Beitrag um den 1.FC Nürnberg gehen sollte. Für Social Media ein gefundenes Fressen – besonders, wenn es um Frauen im Fußball-Business geht. "Es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht. Wenn man mit einem Schmunzeln rangehen kann und sich nicht zu ernst nimmt, ist das schon die halbe Miete", erklärt Kleinfeldt. Generell nimmt sie sich mit Kate Abdo ein prominentes Beispiel als Vorbild.

Die ehemalige Sky-Moderatorin sorgt mit ihren Champions-League-Sendungen beim US-Sender CBS Sports mit den ehemaligen Weltstars Thierry Henry, Jamie Carragher und Micah Richards immer wieder für einen Mix aus seriöser Fußballanalyse und Unterhaltung. Highlightclips des Quartetts gehen wöchentlich auf Tiktok und Instagram viral. Und so fordert Kleinfeldt:

"Ich finde, da kann sich Fußball-Fernseh-Deutschland noch einiges abschauen, dass es noch unterhaltender wird. Ich habe das Gefühl, dass die Leute mittlerweile immer empfänglicher sind für so etwas: mehr Entertainment in einer trotzdem seriösen Fußball-Berichterstattung. Zumal ich glaube, dass eine gewisse Lockerheit uns Deutschen an der ein oder anderen Stelle einfach guttun würde (lacht)."

Sport1-Moderatorin Kleinfeldt tauscht sich mit Esther Sedlaczek aus

Doch die US-Amerikanerin ist nicht das einzige Vorbild für die TV-Moderatorin. Denn als Kleindfeldt ihre ersten Schritte im Fernsehen wagte, wurde auch die heutige ARD-Moderatorin Esther Sedlaczek durch ihre Sendungen und Auftritte bei Sky immer bekannter. Ein Weg, den Katharina Kleinfeldt auch gehen wollte. Und mittlerweile sind beide sogar befreundet und treffen sich hin und wieder auf einen Kaffee in ihrer Wahl-Heimatstadt München und tauschen sich regelmäßig aus.

"Natürlich spreche ich mit ihr auch über gewisse Schritte, die man im Berufsleben so geht. Da ist sie sowohl Inspiration als auch Ratgeberin – und trotzdem reden wir auch über ganz normale Dinge, über die man unter Frauen und Freundinnen so spricht", erzählt sie.

Und gerade im deutschen Sportfernsehen wächst die Anzahl an Moderatorinnen immer mehr. Seien es Sedlaczek und Lea Wagner als Aushängeschilder bei der ARD, Claudia Neumann im ZDF, Laura Wontorra bei Dazn oder auch Kleinfeldts Vorgängerin Jana Wosnitza, die nun für die NFL-Übertragungen bei RTL vor der Kamera steht. Für Kleinfeldt eine Entwicklung, "die der Branche guttut", sagt sie. "Ich finde es vor allem auch sinnvoll, wenn Frauen in diesen Positionen eingesetzt werden, wenn es inhaltlich Sinn ergibt."

2. Bundesliga in Konkurrenz zu den Samstagabendshows

Und das ist mit Expertinnen wie Almuth Schult, Tabea Kemme, Josi Henning und auch Nia Künzer bei den Sendern und Streamingdiensten immer häufiger der Fall.

In dieser Saison wird Kleinfeldt die Spiele der 2. Liga vor allem mit Ex-Profi Maik Franz begleiten, doch auch gegen eine Expertin an ihrer Seite hätte sie nichts einzuwenden. "Ich bin total offen dafür, das würde ich sofort machen. Am besten sollte ich das direkt vorschlagen, aber wahrscheinlich haben die Verantwortlichen da schon etwas im Sinn", erzählt sie lachend.

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Katharina Kleinfeldt im Gespräch mit Heidenheim-Trainer Frank Schmidt Bild: dpa / Stefan Puchner

Während der Zweitliga-Übertragungen kämpft Sport1 in Sachen TV-Quote dann gegen die zahlreichen Samstagabendshows im deutschen Fernsehen. Doch für Kleinfeldt ist das kein Grund zur Sorge. "Der Trend geht zum Second Screen, im Zweifel wird dann Sport1 geguckt und parallel eine Samstagabendshow."

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