Max Eberl hat in den letzten Wochen mächtig zu tun. Zuerst verlängerte er mit Manuel Neuer, Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala, danach musste er die Entscheidung gegen eine Verlängerung mit Bayern-Urgestein Thomas Müller moderieren. Aus Sicht des Aufsichtsrats ist ihm das nicht gut gelungen.
Noch im Januar war er vorgeprescht und hatte Müller quasi versprochen, dass der Angreifer über seine Zukunft beinahe selbst bestimmen könnte. Jetzt musste er zurückrudern und Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender, übernahm die Gespräche mit Müller. Genau, wie er es schon im Sommer bei den finalen Verhandlungen mit Tottenham wegen der Leihe von Mathys Tel und der Verlängerung von Jamal Musiala gemacht hatte.
Dem obersten Kontrollgremium der Münchner sollen laut "Kicker" auch Eberls finanzielle Entscheidungen bei den Verlängerungen von Musiala, Davies und Kimmich sauer aufgestoßen sein. Ein Sparkurs war gefordert, wurde aber nicht durchgeführt.
Neben all dieser Störgeräusche arbeitet Eberl bereits am Kader für die neue Saison. Obwohl er nun Gelder einsparen muss, hat er mit Luis Henrique von Olympique Marseille den nächsten Neuzugang im Visier.
Bereits Mitte März waren Bayern-Trainer Vincent Kompany und Sportdirektor Christoph Freund beim Spiel zwischen Paris und Marseille gesichtet worden. Lange war unklar, weshalb die beiden sich die Partie angeschaut haben. Mittlerweile haben sowohl "Bild" als auch Sky enthüllt, dass es wegen des 23-Jährigen gewesen sein soll.
Der Vorteil bei Henrique ist laut Sky, dass er wegen seines jungen Alters noch Entwicklungspotential mitbringt und gleichzeitig "finanziell realisierbar" sei. Demnach darf der Rechtsfuß, der sowohl Links- als auch Rechtsaußen spielen kann und einen Vertrag bis 2028 besitzt, seinen französischen Klub für 30 bis 35 Millionen Euro verlassen.
Doch die Bayern sollen bislang nicht nur die Ablöseforderungen abgeklopft haben, Eberl soll bereits gemeinsam mit Freund erste Gespräche mit dem Management des 23-Jährigen geführt haben. In der französischen Ligue 1 zählt Henrique bei Marseille zu den Stammspielern, absolvierte 89 Prozent aller Spielminuten und stand genauso oft prozentual in der Startelf, dabei gelangen ihm sieben Tore und fünf Vorlagen.
Wie würde Bayern durch eine Henrique-Verpflichtung Geld sparen? Indem Kingsley Coman oder Serge Gnabry den Verein verlassen würden. Sky spekuliert, dass eher Coman gehen würde. Immer wieder gab es Gerüchte um ein Interesse aus Saudi-Arabien am französischen Nationalspieler.
Die Bayern könnten dann noch eine Ablöse kassieren, da Coman bis 2027 unter Vertrag steht. Außerdem würde das geschätzte Gehalt, das laut "Transfermarkt.de" zwischen 17 und 19 Millionen Euro liegt, wegfallen. Gleichzeitig würde Luis Henrique wohl nicht sofort mit so einem Gehalt bei den Münchnern einsteigen, da er dann nicht automatisch zu den Topverdienern gehören würde.