Beim FC Bayern gibt es aktuell viele Baustellen im Kader. An vorderster Stelle fehlt ein Mittelstürmer von Weltklasseformat. Eric-Maxim Choupo-Moting konnte diese Rolle nach dem Abgang von Robert Lewandowski zwar für eine Weile ausfüllen, spielte gegen Saisonende aber auch verletzungsbedingt keine wirkliche Rolle mehr.
Flügelstürmer Serge Gnabry übernahm und machte seine Aufgaben mit insgesamt 14 Saisontoren gut. Trainer Thomas Tuchel sucht dem Vernehmen nach aber einen echten Neuner, der zweikampf- und kopfballstark ist und auch als Wandspieler funktioniert. Die Klub-Bosse sollen dabei auf Victor Osimhen, Dušan Vlahović oder Harry Kane schielen.
Doch auch zwei Reihen dahinter klafft im Bayern-Kader ein Loch. Den Münchenern fehlt ein Sechser, der vor der Abwehr die Strippen zieht. Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die sich diese Aufgabe in der vergangenen Saison geteilt haben, will Tuchel künftig mit offensiveren Aufgaben betrauen.
Medienberichten zufolge hat der Coach seinen Wunschspieler für die vakante Sechser-Rolle längst gefunden. Kürzlich soll er sogar mit ihm telefoniert haben.
Die Rede ist von Declan Rice, defensiver Mittelfeldspieler bei West Ham United. Der 24-Jährige ist mit einem Marktwert von 80 Millionen Euro einer der wertvollsten britischen Spieler. Zudem ist er Kapitän seines Vereins und eine feste Säule in der englischen Nationalmannschaft.
Nach Angaben der britischen "Times" hat Tuchel Rice am Telefon offenbart, dass er plane, das Bayern-Mittelfeld um ihn herum zu bauen. Er sehe in ihm den perfekten Spieler, um Offensivkräften wie Jamal Musiala, Thomas Müller und Leroy Sané den Rücken freizuhalten.
Außerdem soll Tuchel Rice, der in London noch bis 2024 unter Vertrag steht, von den Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung in München vorgeschwärmt haben. Im Falle eines Wechsels werde er einer der Top-Stars beim deutschen Rekordmeister sein, sagte Tuchel demnach.
Allerdings ist der FC Bayern dem Bericht zufolge nicht in der Poleposition im Rennen um den begehrten Engländer. Favorit soll Vizemeister Arsenal sein, wo auch Trainer Mikel Arteta als großer Fan von Rice gilt.
Zudem haben die Gunners zwei Trümpfe in der Hand.
So könnte Rice, der mit seiner jungen Familie in London lebt und sich dort wohl fühlen soll, bei einem Wechsel zu Arsenal in der britischen Hauptstadt wohnen bleiben. Zudem könnten ihm die Londoner, den üppigen britischen Fernsehgeldern sei dank, wohl ein noch höheres Gehalt überweisen als die Bayern.
Was aktuell außerdem gegen den deutschen Rekordmeister spricht: Das Chaos in der Vereinsführung. Auch Rice soll irritiert davon sein, dass sein ursprünglicher Ansprechpartner, der inzwischen geschasste Sportvorstand Hasan Salihamidžić, nicht mehr an der Säbener Straße weilt. Profis wie Rice wissen, wie wichtig Verlässlichkeit und ein stabiles Vereinsumfeld für sportlichen Erfolg sind.