Trotz der 0:2-Niederlage gegen den SSC Neapel im Achtelfinalhinspiel der Champions League zeigt sich Eintracht Frankfurt derzeit in bestechender Form. In der Bundesliga belegen die Hessen einen starken sechsten Platz – mit gerade einmal fünf Punkten Abstand auf den Tabellenführer Bayern.
Auch in der Königsklasse zeigt sich die Eintracht weiterhin zuversichtlich. "Sie haben bei uns zu Hause zwei Tore geschossen, warum sollten wir das nicht auch schaffen?", zeigte sich Mario Götze kampfeslustig nach dem Rückschlag. Der Zusammenhalt in Frankfurt scheint weiterhin unerschütterlich.
Damit das auch in der kommenden Saison noch so ist, hat ein Stammspieler nun ein ungewöhnliches Angebot erhalten. Der Chemie-Nobelpreisträger Benjamin List hat Daichi Kamada für eine Vertragsverlängerung seine Medaille angeboten. Für seine Forschungen zur asymmetrischen Organokatalyse wurde dem Eintracht-Ehrenmitglied 2021 in Stockholm die Nobelpreismedaille verliehen.
"Ich bin ja ein Japan-Fan. Einer meiner Lieblingsspieler ist Hasebe", erklärte List am Rande der Champions-League-Partie gegenüber Amazon Prime. "Aber Daichi Kamada – wenn der ginge, das würde mir das Herz brechen. Ich wollte heute die Gelegenheit nutzen, meine Medaille in die Waagschale zu werfen. Wenn er bleibt, gebe ich sie ihm."
Der japanische Nationalspieler gehört in der laufenden Saison zu den absoluten Leistungsträgern am Main. Wettbewerbsübergreifend kommt der 26-Jährige aktuell auf 18 direkte Torbeteiligungen in 30 Partien. Im Sommer läuft sein Vertrag aus.
Wie so häufig, wenn Frankfurt über den Erwartungen spielt, wecken die Leistungsträger auch bei der Konkurrenz Begehrlichkeiten. Dem Fußballportal "Transfermarkt.de" zufolge steht neben Eintrachts Mann der Stunde, Randal Kolo Muani, mittlerweile der halbe Kader der Hessen auf dem Wunschzettel internationaler Top-Klubs. So auch Kamada.
Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche hat bereits früh klargemacht, dessen auslaufenden Vertrag unbedingt verlängern zu wollen. Schon im November vergangenen Jahres erklärte er der "FAZ", Kamada "ein sehr gutes Angebot unterbreitet" zu haben. Er sei überzeugt davon, dass es für ihn Sinn machen würde, bei der Eintracht den nächsten Schritt zu gehen.
"Letztendlich ist es Daichi, der jetzt die Entscheidung treffen muss", legt Krösche abschließend den Ball ins Feld des Japaners. Bislang hält sich der Offensiv-Star allerdings bedeckt, was seine Zukunftsplanung angeht. Wenn die Eintracht aber weiter so performt, bleibt Kamada eventuell über das Saisonende hinaus in Frankfurt.