Die BVB-Bosse Hans-Joachim Watzke und Sebastian Kehl haben sich mit acht auslaufenden Spieler-Verträgen reichlich Arbeit für die Rückrunde gelassen. Allerdings verdienen die acht Spieler zusammen laut "Sport Bild" pro Jahr rund 45 Millionen Euro. Das Auslaufen ihrer Verträge bietet nun die einmalige Gelegenheit, diesen Teil des Etats umzuverteilen.
Wie Kehl schon im September verriet, sollen die Spielergehälter beim BVB in Zukunft mehr von der Leistung abhängen. "Es bringt nichts, einen Spieler mit teurem Grundgehalt zu haben, der keinen sportlichen Mehrwert bringt", erklärte er damals. Wie "Sport Bild" nun berichtet, wird das für viele Spieler Gehaltseinbußen bedeuten, mit einer prominenten Ausnahme.
Demnach wollen die BVB-Bosse Mittelfeld-Spieler Mahmoud Dahoud demnächst ein Angebot zu Vertragsverlängerung vorlegen, sich dabei aber nicht wieder auf ein Grundgehalt von acht Millionen Euro pro Jahr einlassen. Stattdessen soll dem 27-Jährigen ein deutlich geringeres Gehalt geboten werden, das aber durch Erfolgsprämien massiv ansteigen kann.
Gleiches winkt Dortmund-Kapitän Marco Reus: Auch sein Grundgehalt von zwölf Millionen Euro soll reduziert werden, aber mit der Aussicht auf lukrative Prämien.
Allerdings ist fraglich, ob der Leistungsträger das einfach so akzeptiert. Zuletzt hieß es, dass der Verhandlungsstillstand – während Kehl mit Hochdruck an der Moukoko-Verlängerung arbeitet – von der Reus-Seite als "Respektlosigkeit" empfunden werde. "Sport1" zufolge soll Reus "erstmals in seiner Karriere" seinen Berater Dirk Hebel darum gebeten haben, auf Vereinssuche zu gehen.
Ausnahme bei der Gehaltsrevolution ist offenbar Youssoufa Moukoko. Für den hat der BVB unlängst ein Gehaltspaket im Umfang von 40 Millionen Euro (einschließlich Gehalt, Handgeld, Berater-Provision etc.) geschnürt.
Ob das dem 18-Jährigen reicht, wird sich zeigen. Zwar würden Watzke und Kehl wohl auch bei Moukoko lieber ein leistungsorientiertes Gehalt zahlen, doch der "jüngste deutsche WM-Spieler aller Zeiten" ist international begehrt. Im Werben um seine Dienste kann es sich der BVB nicht leisten, auf ein unkonventionelles Vertragsmodell zu pochen.
Wie Kehl schon im September klarstellte, werden nicht alle auslaufenden Verträge verlängert. "Sport Bild" zufolge werden die längjährigen BVB-Profis Felix Passlack und Raphaël Guerreiro definitiv kein neues Angebot bekommen.
Auch Anthony Modeste, der zu Saisonbeginn für den an Krebs erkrankten Sébastien Haller geholt wurde, muss sich im Sommer nach einem neuen Arbeitgeber umsehen.
Zudem würde Dortmund im Sommer wohl gern Nico Schulz, Emre Can und Thorgen Hazard abgeben. Allerdings besitzen die drei noch Verträge bis 2024, die laut "Sport Bild" relativ hoch dotiert sind: Zusammen verdienen sie demnach 20 Millionen Euro pro Jahr. Dementsprechend drängen sich bisher auch keine Interessenten auf.