Nach Monaten der Fehlschläge hat der FC Bayern doch noch das schier Unmögliche geschafft: Einen Trainer davon überzeugen können, das Amt beim deutschen Rekordmeister zu übernehmen. Der Belgier Vincent Kompany tritt in die Fußstapfen von Thomas Tuchel, wie der Verein am Mittwochnachmittag bekannt gab.
Manchester-City-Trainer Pep Guardiola habe seinen früheren Kapitän wärmstens empfohlen, sagte Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge bereits am Dienstag bei Sky Italia. In München erhält Kompany einen Dreijahresvertrag bis 2027, die Ablöse für den 38-Jährigen, der beim FC Burnley noch bis 2028 gebunden war, beläuft sich auf 10,5 Millionen Euro exklusive Boni.
Für Kompany ist die Anstellung beim FC Bayern die erste große in seiner noch verhältnismäßig jungen Trainerkarriere. Zuvor war er nur beim belgischen Erstligisten RSC Anderlecht sowie beim FC Burnley tätig – mit dem der 89-malige belgische Nationalspieler auf-, aber auch wieder abgestiegen ist. Nicht wenige fragen sich daher, ob der FC Bayern nicht eine Nummer zu groß ist.
Ein Spieler, der weiß, wie es ist, unter Kompany zu spielen, hat nun Einblicke über dessen Herangehensweise gegeben. "Bei allem, was er tut, ist er sehr akribisch. Er arbeitet sehr hart", sagt Jacob Bruun Larsen gegenüber der "Bild".
Bruun Larsen ist noch bis Ende Juni von der TSG Hoffenheim an Burnley ausgeliehen, durchlief das Nachwuchsleistungszentrum bei Borussia Dortmund und spielte anschließend vier Jahre bei den Profis des BVB.
"Mit seiner Mentalität hat er vorgelebt, was er von uns verlangt hat", sagt Bruun Larsen weiter. "Alles, was er in Bezug auf das nächste Spiel vorbereitet, macht absolut Sinn. Er holt damit jeden Spieler ab."
Das Wichtigste sei aber, dass er sich bei Erfolg und Misserfolg nicht verändere, er bleibe vollkommen bei sich und seinen Prinzipien. "Er bleibt sich treu", meint der 25-Jährige. "So hat er uns immer extrem gut gepackt. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen."
Als Lehre aus der Anstellung von Thomas Tuchel beim FC Bayern wurde von vielen Expert:innen gezogen, dass der Verein einen Menschenfänger brauche: einen empathischen Trainer, der sich vor allem persönlich gut mit den Spielern versteht. Als Münchner Paradebeispiel gilt Jupp Heynckes – Tuchel wurde häufig das Gegenteil attestiert.
Wie Bruun Larsen erzählt, bringe Kompany genau die gefragten Qualitäten mit. Er führe "viele Gespräche" und sei sowohl mit jungen als auch erfahrenen Spielern "sehr kommunikativ". Keiner fühle sich von ihm nicht beachtet.
Entsprechend traue der Däne Kompany den Trainer-Job bei den Bayern "absolut zu". Er sei zwar noch jung, habe aber hat "unfassbar viel Qualität", die er auch bei den Bayern unter Beweis stellen werde. "Als Spieler war er schon auf einem Top-Level", sagt Bruun Larsen. "Für mich hat er als Trainer aber noch mal eine Schippe obendrauf gelegt."