
Bruno Labbadia beim Spiel gegen Schalke: Durch die VfB-Niederlage ist der Abstiegskampf nun wieder völlig offen.Bild: imago / Revierfoto
Bundesliga
Der VfB Stuttgart erlebt dieses Jahr ein ständiges Auf und Ab: Nachdem Pellegrino Matarazzo nach neun Spieltagen noch immer keinen Liga-Sieg vorweisen konnte, übernahm interimsweise Co-Trainer Michael Wimmer. Unter ihm schaffte Stuttgart die Wende: In den sechs verbleibenden Spielen bis zur WM-Pause gelangen die ersten drei Saisonsiege, so stand Stuttgart im Winter immerhin auf dem Relegationsplatz.

Stuttgart wollte ihn nicht mehr haben, inzwischen trainiert Michael Wimmer Austria Wien.Bild: www.imago-images.de / Michael Weber
Im Winter entschieden sich die VfB-Bosse jedoch gegen Wimmer und holten mit Bruno Labbadia einen Trainer, der den Abstiegskampf kennt.
Doch der Effekt des neuen Trainer scheint verpufft zu sein und Stuttgart schon wieder unten reinzurutschen: Nach dem Re-Start holten die Schwaben erst fünf Punkte (in sieben Spielen), zuletzt hauchten sie durch eine 1:2-Auswärtspleite bei Schlusslicht Schalke sogar dem abgeschlagenen Tabellenletzten wieder neues Leben ein.
Jetzt trennt den VfB nur noch ein Tor vom Relegationsrang. Im Interview mit "Sky" spricht Bruno Labbadia über die bedrohliche Situation und über die Probleme der Schwaben-Elf.
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Tiktok"Zwei Dinge, die uns fehlen": Labbadia bennent VfB-Schwächen
Dass die Fans von der Entscheidung, Wimmer ziehen zu lassen und stattdessen Labbadia zurückzuholen, noch nicht einstimmig überzeugt sind, findet der 57-Jährige "legitim", da Trainer bekannterweise "nur nach Ergebnissen beurteilt" werden.
"Mich schmerzt das gar nicht", verrät er gegenüber Sky. Stattdessen ärgert er sich selbst über die bisherigen Ergebnisse: "Mich schmerzt eher, dass wir so wenig Punkte geholt haben."

Schon von 2010 bis 2013 trainierte Labbadia den VfB. Damals schafften sie es bis ins DFB-Pokalfinale.Bild: imago sportfotodienst / Sportfoto Rudel
Trotzdem sieht Labbadia nach zwei Monaten im Amt schon erste Fortschritte. So sei zum Beispiel die Defensive stabiler geworden. "Wir lassen hinten relativ wenig zu", betont er, nennt aber auch gleich Stuttgarts großes Problem in der Defensive: Die Schwaben machen "immer wieder individuelle Fehler, kassieren zwei Elfmeter in einem Spiel oder sehen die Rote Karte, weil sich einer zu sehr freut", hadert Labbadia noch mit den Punktverlusten in Freiburg und Hoffenheim.
"Außerdem sind wir nicht effektiv genug", begründet der Trainer die Punktarmut. Bei der Heimpleite gegen Bremen zum Beispiel hatte der VfB die Torschuss-Statistik (17:9) auf seiner Seite, am Ende aber trotzdem mit 0:2 verloren.
"Die zwei Dinge, die uns fehlen – weniger Fehler zu machen und vorne konsequenter im Torabschluss zu sein – das sind Sachen, an denen wir arbeiten", verspricht Labbadia für die Zukunft.
Labbadia geht mit pragmatischem Optimismus ins Bayern-Spiel
Zudem versucht Labbadia, der Mannschaft neues Selbstvertrauen einzuflößen. "So [lange] wenig Spiele zu gewinnen, das macht natürlich etwas mit dir", weiß er um die Selbstzweifel seiner Kicker. "Jetzt gilt es, das Ganze zu drehen."
Labbadia zumindest glaubt an den Klassenerhalt. "Das muss ein Zieleinlauf werden", schwört er seine Mannschaft schon auf das Saison-Finale ein. Zunächst hat Stuttgart mit Bayern München (Sa, 18.30 Uhr) und Eintracht Frankfurt (11. März, 15.30 Uhr) schwere Aufgaben vor sich.

Labbadia befürchtet, dass sich die Bayern-Spieler in Stuttgart für das PSG-Spiel empfehlen möchten und daher hochmotiviert sind.Bild: imago / Nordphoto
"Mir macht es wenig Kopfzerbrechen, dass wir jetzt gegen bessere Mannschaften spielen", gesteht Labbadia im Vorfeld. Denn: "Wir stehen am Tabellenende – oder im letzten Drittel", weiß der Coach. "Für uns gibt es in der Liga kein einfaches Spiel."
Daher lautet die Zielsetzung auch vor den Spielen gegen Meister Bayern und Europapokalsieger Frankfurt: Punkte holen. "Wenn wir den Glauben nicht vermitteln, dann werden wir es nicht schaffen", erklärt Labbadia. "Deswegen gehe ich mit Optimismus in dieses Spiel", gibt er sich pragmatisch.
Nach dem tollen Saisonstart mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen ist der HSV in der 2. Bundesliga zuletzt aus dem Tritt gekommen. So kassierten die Hamburger nach der Länderspielpause gleich zwei Niederlagen am Stück. Sowohl in Elversberg als auch in Osnabrück setzte es eine 1:2-Pleite.