Manuel Neuer fehlte dem FC Bayern München lange. Fast 320 Tage musste der deutsche Rekordmeister auf seine Nummer eins nach dessen Unterschenkelbruch verzichten. Im Oktober feierte der mittlerweile 37-Jährige sein Comeback gegen Darmstadt (8:0) brillierte sofort mit Glanzleistungen und kann sich deshalb auf eine Nominierung des Bundestrainers für die kommenden Länderspiele im März und die anstehende Heim-EM Hoffnungen machen.
Wenn er fit bleibt. Denn gerade das ist aktuell fraglich. Nach dem vergangenen 3:1-Sieg über Gladbach fehlte Neuer mehrere Tage im Bayern-Training. Verschiedene Informationen kursierten über die Dauer des Ausfalls. Klar ist nur, dass Neuer aufgrund von "leichten Knie-Problemen eine Pause einlegte", wie der Verein selbst auf seiner Webseite mitteilte.
Der "Kicker" hat nun von einem Plan berichtet, den Neuer und der FC Bayern verfolgen. Insbesondere geht es da um das Top-Spiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr). Gegen Leverkusen geht es für die Münchner um die Tabellenführung. Bei einem Sieg der Bayern würden sie an Leverkusen vorbeiziehen, bei einer Niederlage hätte die Werkself fünf Zähler Vorsprung. Ein Szenario, an das besonders Trainer Thomas Tuchel nicht denken will.
Gerade deshalb wäre ein Einsatz von Neuer wichtig. Laut "Kicker" sei deshalb der Plan, dass der Torhüter das Training am Donnerstag noch verpasst, um dann am Freitag wieder einzusteigen und fit für das Spiel zu sein. Laut Sky und "Bild" trifft zumindest auch der erste Teil des Plans zu. Beide berichteten darüber, dass Neuer am Donnerstag nicht auf dem Trainingsplatz war.
Besser hingegen gestaltet sich die Personalsituation für Tuchel in der Abwehrreihe. Zuletzt hatte der 50-Jährige quasi keine Wahl, musste Eric Dier und Matthijs de Ligt aufstellen, weil Dayot Upamecano verletzt und Min-Jae Kim beim Asien-Cup war.
Diese Situation hat sich nun vollends geändert und Tuchel hat wieder eine große Auswahlmöglichkeit. Laut "Bild" trainierten am Donnerstag sowohl Kim als auch Upamecano wieder mit. Upamecano war nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel sogar am Mittwoch schon wieder am Start. Dennoch wird Tuchel nach der Muskelverletzung den Franzosen behutsam aufbauen.
Anders sieht es bei Kim aus. Der Südkoreaner fehlte beim Asien-Cup-Halbfinale in Katar am Dienstag gelbgesperrt. Er dürfte demnach ohne großen Jetlag und ohne jüngster Spielbelastung in München aufgeschlagen sein. Noch dazu hatte Tuchel bei Noussair Mazraoui gezeigt, dass er kein Problem damit hat, Rückkehrer eines Kontinental-Turniers sofort wieder einzusetzen.
Der Marokkaner absolvierte in der vergangenen Woche lediglich das Abschlusstraining gegen Gladbach, stand in der Folge direkt in der Startaufstellung und spielte etwas über 60 Minuten.
Mehr Konfliktpotenzial birgt die Mittelfeld-Besetzung der Münchner für das Top-Spiel. Am Mittwoch stieg Joshua Kimmich wieder ins Teamtraining ein.
Beim 1:0-Sieg gegen Union Berlin im Januar hatte sich der DFB-Star an der Schulter verletzt und, obwohl er schon wieder trainiert, sei er laut "Kicker" "nicht komplett schmerzfrei". In Kimmichs Abwesenheit glänzte Bayerns Top-Talent Aleksandar Pavlović mit starken Auftritten und zuletzt sogar mit Treffern gegen Augsburg und Gladbach.