Eintracht Frankfurt: Toppmöller überdenkt Spielidee wegen Jonny Burkardt
Dino Toppmöller hat eine klare Vorstellung davon, wie das perfekte Spiel seiner Mannschaft aussehen soll: hohe Ballgewinne, begeisternder Offensivfußball, der viele Tore verspricht und die euphorischen Frankfurter Fans mitreißt.
Das klappte vor allem zu Saisonbeginn sehr gut, erlitt dann jedoch erhebliche Dämpfer. Die Eintracht entwickelte sich zu einer wahren Schießbude. Der 4:3-Sieg gegen den FC Köln am Samstagabend war bereits das siebte Pflichtspiel in der Saison, in der die SGE drei oder mehr Gegentore kassierte. Mit 22 Gegentreffern nach zwölf Partien hat die Eintracht die drittschlechteste Abwehr der Liga.
Dass die Hessen dennoch auf Rang sechs stehen, haben sie ihrer Offensive zu verdanken. 27 Treffer sind ein geteilter zweiter Rang mit Bayer Leverkusen. Dabei gesteht Trainer Dino Toppmöller nun, wie sich nach den Abgängen von Omar Marmoush und Hugo Ekitiké das Spiel seiner Mannschaft verändern musste.
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Eintracht Frankfurt: Toppmöller denkt an Ekitiké und Marmoush
Zwar ist Ekitike-Nachfolger Jonny Burkardt sofort gut ins Team integriert (elf Tore in 16 Pflichtspielen), doch erforderte er ein Umdenken beim Coach. Denn der deutsche Nationalspieler hat nicht die Geschwindigkeit seiner Vorgänger.
"Jonny hat andere Stärken. Er macht den Ball eher nochmal fest und legt ihn ab, letzte Saison war das Spiel in die Spitze direkter", erklärt Toppmöller im "kicker".
Das führt auch zu der Statistik, wonach die sonst konterstarken Frankfurter erst bei einem Tor nach einem schnellen Gegenstoß stehen. "Jetzt versuchen wir eher, über hohe Ballgewinne in Umschaltmomente zu kommen." So ist der Weg zum Tor für Burkardt kürzer.
"Ekitiké und Marmoush brauchten durch ihre außergewöhnliche Geschwindigkeit nicht unbedingt jemanden zum Kombinieren, sie rannten einfach allen davon", erklärt der 45-Jährige.
Burkardt habe zwar ein "ordentliches Tempo", sei jedoch mehr auf Flanken und Pässe vor dem Tor angewiesen. "Dann kann er seine sehr hohe Qualität am besten ausspielen."
Durch die Flut an Gegentoren lag der Fokus vor der Länderspielpause aber auf dem Defensivverhalten, wodurch Toppmöller eine gewisse Schwäche im Offensivspiel erklärte. "Es war wichtig, dass die Abwehrspieler ihr Selbstverständnis zurückgewinnen."
Nun soll der Fokus im Training wieder in der Offensive liegen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder mit einem ganz anderen Selbstverständnis auftreten und unseren Flow zurückgewinnen werden."
Mit Blick auf das Spiel gegen Köln und drei Gegentore klappte das nur bedingt. Am Mittwochabend im Champions-League-Heimspiel gegen Atalanta Bergamo ist eine gute Abwehrarbeit unerlässlich, um wichtige Punkte in der Gruppenphase zu sammeln.
"Das ist eine europäisch sehr erfahrene und unangenehm zu bespielende Mannschaft. Bergamo agiert viel Mann gegen Mann, sehr körperbetont", warnt der Trainer.
Wann spielt Eintracht Frankfurt und wo läuft die Partie?
Die SGE empfängt am Mittwochabend um 21 Uhr Atalanta Bergamo im Heimspiel der Champions League. In Deutschland ist das Spiel nur bei Dazn zu sehen.
