FC Bayern: Harry Kane löst mit Elfmeter Diskussionen aus
Eine knappe Kiste hatte niemand erwartet, eine knappe Kiste wurde es am Ende auch nicht: Der FC Bayern hat sich am Freitagabend zum Auftakt des fünften Bundesliga-Spieltags souverän mit 4:0 gegen Werder Bremen durchgesetzt.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand dabei einmal mehr Harry Kane. Der englische Torjäger war beim Führungstor von Jonathan Tah zwar unbeteiligt, rückte danach aber in den Fokus. Kurz vor der Halbzeitpause erhöhte er per Elfmeter auf 2:0, nach etwas mehr als einer Stunde vollendete er einen Konter.
Harry Kane übertrifft Cristiano Ronaldo und Erling Haaland
Es war sein 100. Treffer im 104. Spiel für den FC Bayern. Kane hat die magische Marke schneller erreicht als einst Cristiano Ronaldo für Real Madrid oder Erling Haaland für Manchester City, beide benötigten ein Spiel mehr.
"Das ist selbst für mich verrückt", erklärte der Engländer nach Schlusspfiff bei Sky. "Es ist eine Ehre, 100 Tore für diesen großartigen Klub zu erreichen. Das so schnell zu schaffen – darauf bin ich schon sehr stolz. Hoffentlich kann ich so schnell wie möglich 100 weitere erreichen."
Seine Treffsicherheit vor dem gegnerischen Tor war zum Start in den Spieltag aber nicht das einzige Thema rund um den 32-Jährigen. So wurde auch über den Elfmeter diskutiert, den er selbst kurz vor der Halbzeitpause im Zweikampf mit Marco Friedl herausgeholt hatte.
Marco Friedl zweifelt an Elfmeter für Harry Kane
Vor allem der Bremer Verteidiger war nicht einverstanden mit der Entscheidung von Schiedsrichter Frank Willenborg, auf den Punkt zu zeigen. "Boah", platzte es wiederholt aus Friedl heraus, als er die Bilder nach dem Spiel noch einmal zu sehen bekam.
"Ich bin immer fair und sage, wenn es ein Foul gibt", erklärte der Werder-Kapitän. So habe er etwa Verständnis für den Handelfmeter gegen seine Mannschaft in der Vorwoche gehabt. Aber die Szene mit Kane nun, "das ist für mich schwierig. Ich mache keine Bewegung". Dafür machte er dem Bayern-Star einen Vorwurf: "Er fädelt bei mir ein."
Den Kontakt wollte Friedl nicht wegdiskutieren, er zweifelte aber an, "ob das dann für einen Elfmeter reicht – das ist eine harte Entscheidung". Letztlich räumte der Bremer aber auch ein: "Da muss ich mich cleverer verhalten."
Patrick Helmes widerspricht Marco Friedl: "Fußballerkrankheit"
Ex-Profi Patrick Helmes, der am Freitagabend als Sky-Experte im Einsatz war, hatte indes eine andere Sichtweise: "Das ist die Fußballerkrankheit so kurz nach dem Spiel. Die Szene ist deutlich. Der Touch ist da."
Der frühere Stürmer betonte, dass sich Kane "sehr clever" verhalten habe. "Er stoppt den Ball tot sozusagen. Dadurch kommt Friedl volles Rohr rein", führte Helmes aus. "Das Verhalten von ihm ist dann naiv. Kane nimmt das dankend an. Das ist ein deutlicher Elfmeter."
So sehr Friedl mit dem Elfmeterpfiff im Übrigen auch haderte, als Ausrede wollte er diesen letztlich nicht gelten lassen. "Wir haben hochverdient verloren", erkannte er an.