Bundesliga: HSV-Verteidiger Luka Vuskovic fügt sich kuriose Verletzung zu
Mann des Spiels beim 2:1-Sieg im Kellerduell gegen Heidenheim war Hamburgs Luka Vuskovic. Der junge Innenverteidiger, der im Sommer von den Tottenham Hotspur in die Hansestadt verliehen wurde, traf in der 42. Minute zur umjubelten Führung und war zudem ein wichtiger Faktor in der Hamburger Verteidigung.
Nach der Partie stand Vuskovic dann plötzlich mit dick bandagierter rechter Hand in den Katakomben des Volksparkstadions. Das Bittere: Der 18-jährige Kroate hatte sich die Verletzung selbst zugefügt.
"Nachdem ich die große Chance vergeben hatte, habe ich dummerweise gegen den Pfosten geschlagen", sagte der Verteidiger. Seine erste Diagnose:
Wie auf den TV-Bildern zu sehen ist, waren Zeige- und Mittelfinger nach Vuskovics selbst verschuldetem Pfostenmalheur in der 28. Minute geschient.
Dass der Abwehrspieler nach Schlusspfiff trotzdem über das ganze Gesicht strahlen konnte, lag auch daran, dass er es nur 14 Minuten nach der vergebenen Großchance – als er eine Volleyabnahme aus kurzer Distanz freistehend über den Kasten drosch – besser machte.
HSV: Luka Vuskovic beendet lange Durststrecke
Mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 erlöste er sich und den HSV. Der Verein hatte seit sieben Jahren und vier Monaten (genau genommen seit 2688 Tagen) keinen Sieg mehr in der Bundesliga errungen und auch kein Tor mehr erzielt.
"Das Tor bedeutet mir eine Menge", sagte der Kroate nach seinem fulminanten Heimdebüt für den HSV: "Es ist ein verrücktes Stadion mit verrückten Fans und einer verrückten Atmosphäre. Ich bin sehr stolz auf das Team."
Vuskovic ist der jüngere Bruder des wegen Dopings gesperrten HSV-Verteidigers Mario Vuskovic. Ausschlaggebend für seinen Wechsel in die Hansestadt soll nicht zuletzt die Art und Weise gewesen sein, wie die Hamburger seinen Bruder seit dessen Dopingsperre weiterhin unterstützen.
HSV-Trainer Merlin Polzin war ebenfalls sehr angetan von der Leistung seines Innenverteidigers. "Ein sehr angenehmer Typ, sehr willensstark und ehrgeizig", lobte der Coach nach dem Spiel. "Auch er braucht eine Mannschaft, die ihm hilft, hier in Hamburg anzukommen. Die findet er vor, deswegen wollen wir keine Einzelnen rauspicken, sondern das Team sehen."
Polzin sprach am Samstag von einem "Arbeitssieg" seiner Mannschaft. "Wir befinden uns in einem Prozess, das benötigt Zeit. Das zweite Tor war eine Kombination von vier Neuzugängen. Natürlich braucht es seine Zeit, aber ich bin froh, dass die Jungs sich belohnt haben."
(mit Material der afp)