Der FC Schalke will einen seiner langjährigen Profis loswerden. Der Zeitrahmen ist jedoch eng und bisherige Transferversuche sind gescheitert. Die letzte Hoffnung soll nun ein englischer Erstligist sein.
Acht Millionen Euro Ablösesumme zahlte der FC Schalke im Sommer 2017, um Amine Harit vom französischen FC Nantes zu sich zu holen. Sein Vertrag läuft noch bis 2024, allerdings soll Schalke diesen angesichts der hohen Kosten für den Offensivmann schon früher auflösen wollen. Der Franzose zählt im Verein mit etwa 5,5 Millionen Euro Jahresgehalt zu den absoluten Top-Verdienern.
Der FC Schalke soll mit rund 183 Millionen Euro Schulden jedoch nicht länger bereit sein, diese Ausgaben zu stemmen. Laut der "Bild" versucht Sportdirektor Rouven Schröder daher, einen neuen Verein für Harit zu finden. Der aktuelle Marktwert des Mittelfeldspielers liegt momentan bei 10 Millionen Euro, doch bisher soll kein Verein bereit gewesen sein, diese Summe auch nur im Ansatz zu zahlen.
Auf der Pressekonferenz offenbarte Schröder am Donnerstagnachmittag zudem, dass er sich mit einem möglichen Verbleib von Harit noch nicht auseinandergesetzt hat:
Cheftrainer Frank Kramer hingegen beklagte die Situation und betonte sein Ansehen für den Franzosen. Harit würde gute Leistung im Training abliefern und alles "tadellos" absolvieren. Weiter berichtete Kramer, für Harit sei es eine "blöde Situation", aber bisher hätte sich "nichts getan".
Insgesamt soll der Transfer von Harit den aufnehmenden Verein bei einem Zwei-Jahres-Vertrag etwa 21 Millionen Euro kosten. Olympique Marseille und Galatasaray Istanbul sollen zwar schon Interesse bekundet haben, wollen aber angeblich diese Summe stark herunterhandeln.
Jetzt soll nach Informationen der Zeitung auch ein Verein der Premier League auf die Gelsenkirchener zugekommen sein. Leicester City soll nach einem schlechten Saisonstart nun an Harit interessiert sein. Mit James Maddison haben die Briten aktuell nur einen Offensivspieler im Mittelfeld, während Schalke momentan ganze sechs dieser Sorte im Kader verzeichnet.
Ein Gehaltsverzicht soll für Harit jedoch nicht infrage kommen. Schröder hingegen ist laut "Bild" auch bereit, an die Schmerzgrenze zu gehen und sich auf einen deutlich kleineren Deal einzulassen. Dabei wäre es für ihn auch "ein mögliches Szenario", den marokkanischen Nationalspieler erneut zu verleihen, wie erst in der vergangenen Saison an Marseille. Bis zum ersten September wird sich jedoch wohl zeigen, wo die Reise für Harit hingeht.
(crl)