In etwas mehr als zwei Wochen ist es soweit: Die Bundesliga-Saison fängt wieder an. Aktuell befinden sich die Vereine in der Vorbereitung, absolvieren Trainingslager oder Promo-Touren rund um die Welt.
Während der FC Bayern noch bis Donnerstag auf der Asientour ist und am Mittwoch gegen Liverpool 4:3 gewann, ist der BVB bis Donnerstag in den USA unterwegs. Zum Abschluss trifft Dortmund in der Nacht zu Donnerstag auf den FC Chelsea.
Ziel dieser Vorbereitungstouren ist einerseits, die Promo in anderen Märkten. Dadurch sollen höhere Sponsoring- und Marketing-Einnahmen generiert werden. Aber natürlich steht auch die sportliche Weiterentwicklung der Teams im Fokus. Alle Klubs wollen optimal auf die Bundesliga vorbereitet sein.
Besonders die Dortmunder wollen im kommenden Jahr das vergangene Saisonfinale vergessen machen. Am 34. Spieltag war das Team von Trainer Edin Terzić als Tabellenführer gestartet und hatte am Ende die Meisterschaft dennoch verspielt. Weil die Borussia gegen Mainz nur 2:2 spielte und die Bayern gleichzeitig durch ein Tor in der 89. Minute in Köln gewannen, kam der Meister zum elften Mal in Folge aus München.
Über diesen emotionalen Tag sprach Marco Reus nun ausführlich im vereinseigenen "Borussia Dortmund Podcast" mit Moderator Marco Hagemann. Als Hagemann den deutschen Nationalspieler auf das Spiel gegen Mainz anspricht, macht Reus deutlich, dass sich alle BVB-Angehörigen diesen Tag "anders vorgestellt" hätten. Die Voraussetzungen seien vor dem Spiel gut gewesen: "Viele sagen, dass es ein zu perfekter Tag war, um Meister zu werden", bringt der Rechtsfuß sogar an.
Bei einem eigenen Sieg gegen Mainz hätte der BVB erstmals seit 2012 wieder den Titel gefeiert. So kam es allerdings nicht. "Es war für uns alle ein richtig schwieriger Moment und ein Schlag", sagt Reus und beschreibt die Sekunden nach dem Abpfiff im Dortmunder Stadion: "Ich lag auf dem Boden und es war ein Moment der Ohnmacht. Man weiß nicht so richtig, wie man reagieren soll."
Für Reus stand schnell fest, dass er Zeit für sich brauchte. Deshalb ging er laut eigener Aussage auch sehr schnell in die Katakomben. Im Nachhinein ein Fehler, weil die Fans mit ihren Aufmunterungsgesängen für eine besondere Stimmung sorgten. "Ich habe es in dem Moment einfach nicht wahrgenommen, dass dieser starke Moment der Fans da war. Ich war nicht in der Lage, etwas zurückzugeben in diesem Moment. Das habe ich erst später realisiert", räumt er nun ein.
Die anschließende freie Zeit hat der Offensivstar gebraucht, um die verspielte Meisterschaft zu verarbeiten. "Da hat es wirklich ein, zwei, drei Wochen gedauert, bis ich es wirklich abgeworfen habe", erklärt Reus. Dann sei ihm nach und nach klargeworden, dass diese gemeinsame Erfahrung von Spielern und Fans "auch ein geiler Startschuss" für die kommende Saison werden könne. Er sieht in dem gemeinsam erlebten Negativerlebnis einen großen Pluspunkt, der die Mannschaft und die Fans noch weiter zusammengerückt habe.
Damit die nächste Spielzeit aber wirklich noch besser wird und möglicherweise mit dem Titel endet, spricht Reus klar an, dass die Defensivleistung besser werden müsse: "Wir haben letztes Jahr zu viele Spiele dabeigehabt, in denen wir nicht mit dem letzten Willen das Tor verteidigt haben." Das müsse sich ändern und gleichzeitig müssten die Bayern erneut schwächeln, damit Dortmund erneut eine realistische Chance auf die Meisterschaft habe.