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Bayern-Star Sané reagiert deutlich nach Attacke von Union-Trainer Bjelica

24.01.2024, Bayern, München: Fußball: Bundesliga, 13. Spieltag (Nachholespiel), FC Bayern München- 1. FC Union Berlin. Unions Trainer Nenad Bjelica (r) greift Bayern Münchens Leroy Sane (l) ins Gesich ...
Nenad Bjelica leistete sich gegen Bayern-Star einen fatalen Aussetzer. Bild: dpa / Matthias Koch
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Heftige Kritik nach Ausraster: Union-Trainer zeigt wenig Einsicht – Sané äußert sich

25.01.2024, 12:1525.01.2024, 14:43
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Dass der FC Bayern nach einer sportlich überschaubaren Leistung den Abstand auf Leverkusen verkürzte, war nach dem Abpfiff des 1:0-Siegs der Münchner über Union Berlin gar nicht das große Thema. Die Pflichtaufgabe wurde erfüllt, spielerisch hat das Team von Trainer Thomas Tuchel noch Luft nach oben und muss in den nächsten Wochen nachlegen.

Der 50-Jährige betonte dennoch, dass er "kein Problem" mit dem Spiel habe und stellte fest, dass sein Team im Vergleich zur Niederlage gegen Bremen (0:1) "gar keine Konter und Torchancen zugelassen" habe. Sein zusammenfassendes Fazit lautete deshalb: "Wir hatten das Spiel im Griff, nur das zweite Tor hat gefehlt. Insgesamt war es aber okay."

Okay war allerdings nicht das Verhalten von Union-Trainer Nenad Bjelica, das das beherrschende Thema des Abends war. Der Kroate hatte sich in der 74. Minute nicht unter Kontrolle. Als die Bayern 1:0 führten, rollte der Ball auf Höhe der Mittellinie ins Seitenaus, Bjelica bückte sich, um das Spielgerät aufzuheben. Dem heraneilenden Leroy Sané wollte er den Ball jedoch nicht geben, um das Spiel fortzusetzen. Kurz hielt er den Ball zurück, danach kam es zur kleinen Rangelei.

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Mitten in dieser Auseinandersetzung griff der Union-Trainer Sané zweimal ganz deutlich ins Gesicht. Die Folge: Zunächst eine Rudelbildung, bei der sogar Bayern-Kapitän Manuel Neuer aus dem Tor bis an die Mittellinie gestürmt kam. Am Ende zeigte Schiedsrichter Frank Willenborg dem Kroaten die Rote Karte.

Union Berlin: Bjelica wird hart kritisiert für Attacke auf Leroy Sané

Es ist eine Aktion, die nicht nur auf dem Platz die Gemüter erhitzte. Auch auf Social Media bekam Bjelica harte Kritik zu spüren. Beispielsweise Dirk Adam, Digital-Chef von Sports Illustrated, bezog Stellung, schrieb auf X ganz klar: "Jemand anderem ins Gesicht fassen, geht gar nicht. Ist fast wie Anspucken. Einfach respektlos. Wäre Urs Fischer sicher nicht passiert."

Ein anderer Nutzer wollte Bjelica die fachliche Eignung nicht absprechen, "aber die menschliche seit dem Vorfall heute schon. So darf man sich auch auf dem Bolzplatz nicht gehen lassen, geschweige denn in der Bundesliga."

ZDF-Reporter Thomas Skulski ist sich sogar sicher, dass sich "Bjelica damit heute selbst erledigt" habe als Union-Trainer. Ein anderer Nutzer wirft Bjelica Charakter-Schwäche vor, weil er in dieser Situation handgreiflich geworden ist.

"Er kommt auf mich zu, um mich zu provozieren. Ich reagiere natürlich nicht so, wie ich es als Trainer müsste."
Nenad Bjelica über seinen Aussetzer gegen Bayern-Star Sané

Bjelica hatte nach dem Spiel die Chance, seinen Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen. Das tat er aber nur teilweise. Als er zum ersten Mal seine Tätlichkeit im TV-Interview bei Sky sah, sagte er zu seiner Handgreiflichkeit: "Ach so, das geht nicht in Ordnung. Das ist nicht zu tolerieren. Die Rote Karte verstehe ich."

Im Anschluss wurde er gefragt, ob er sich bei seinem Team oder Bayern-Star Sané entschuldigen müsse. Bjelica erklärte: "Nur bei meiner Mannschaft. Es ist nicht zu tolerieren. Bei Sané nicht. Er kommt auf mich zu, um mich zu provozieren. Ich reagiere natürlich nicht so, wie ich es als Trainer müsste. Es ist nichts dazuzufügen."

Die Nicht-Entschuldigung sieht Gianni Costa, Sport Chefreporter der Rheinischen Post, als verpasste Chance. Auf X ordnet er ein: "Der Union-Trainer hat sich doch ausdrücklich nicht bei Sané entschuldigt. Wie ihm das bei einem Strafmaß des DFB zugutekommen soll, bin ich gespannt. Ehrlich verrückt, ihn so in ein Interview zu schicken." Danach spekuliert er noch über eine Sache, die besonders Bjelica nicht gefallen dürfte: "Riecht nach Trainerwechsel."

Mittlerweile äußerte sich auch Sané selbst zu den Handgreiflichkeiten Bjelicas gegen sich. Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte der 28-Jährige: "Ich wollte eigentlich nur schnell den Ball wieder haben, um den nächsten Angriff zu starten und dann wurde es etwas wild und er hat mir ins Gesicht gegriffen."

Kurz danach beschwichtigte der deutsche Nationalspieler aber, klärte auf: "Ich bin bei so etwas aber nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen. Soweit ich weiß, war er etwas emotional nach der Szene in unserem Strafraum. Wie auch immer – Hauptsache wir haben die drei wichtigen Punkte geholt."

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