Borussia Dortmunds Salih Özcan kann es nicht fassen: Sein Team hat den Sieg in allerletzter Minute aus der Hand gegeben. Bild: dpa / Tom Weller
Bundesliga
Über dieses 3:3-Remis dürfte sich der BVB besonders ärgern: Gegen Abstiegskandidat VfB Stuttgart gaben die Dortmunder am Samstag in Überzahl eine 2:0 Führung aus der Hand. Weil auch Meisterschaftskonkurrent FC Bayern im Parallelspiel patzte (1:1 gegen Hoffenheim), schmerzen den BVB die verlorenen Punkte gegen Stuttgart doppelt. Es wäre die einmalige Gelegenheit gewesen, zu den Bayern an der Tabellenspitze aufzuschließen.
Viele Fans und Expert:innen sahen sich nach Schlusspfiff in der vorherrschenden Meinung über den BVB bestärkt. Demnach sind die Dortmunder kein ernsthafter Konkurrent für den FC Bayern, weil sie vor allem in Spielen gegen vermeintlich schwächere Gegner zu häufig Punkte liegen lassen. Seit elf Jahren versuchen die Schwarz-Gelben inzwischen vergebens, die Meisterserie der Münchner zu brechen.
Zu den lautesten Kritiker:innen nach dem Spiel gegen Stuttgart gehörten die Sky-Experten Lothar Matthäus und Didi Hamann. Beide nahmen in ihrer Analyse kein Blatt vor den Mund und fällten vernichtende Urteile über das BVB-Team.
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BVB: Experten machen altbekanntes Problem bei Borussia Dortmund aus
"Die Dortmunder nehmen die Dinge nicht an, die ihnen angeboten werden und das ist unglaublich", sagte Matthäus bei Sky. Für den Rekord-Nationalspieler war dem BVB der Sieg nach 2:0-Führung und Überzahl zur Pause eigentlich nicht mehr zu nehmen. "Mit der Erfahrung muss Dortmund so ein Spiel einfach über die Runden bekommen", urteilt er und prognostiziert: "So kannst du nicht Meister werden, also werden es wieder die Bayern."
Didi Hamann (links) und Lothar Matthäus arbeiten seit Jahren gemeinsam als Experten für den Pay-TV-Sender Sky. Bild: imago sportfotodienst / imago images
Auch Hamann fand nach der unerwarteten Niederlage – die für den BVB definitiv ein empfindlicher Schlag im Titelrennen ist – deutliche Worte. Er habe die Mannschaft in den vergangenen Spielen immer in Schutz genommen, sagt Hamann. Für heute habe er aber kein Verständnis. "Wenn eins heute gezeigt wurde, ist es, dass sie wirklich ein Kopfproblem haben. Dass sie denken, wenn sie vorne und ein Mann mehr sind, wir machen das schon."
Mit Blick auf den Dortmunder Kader sagt Hamann schonungslos: "Für mich haben sie zu viele Spieler, die einfach nicht mitdenken, was in der jeweiligen Situation zu tun ist." Sein knallhartes Fazit: "Das heute ist unverzeihbar. Es hat mich wirklich sprachlos gemacht, ich hätte es in der Halbzeit nicht für möglich gehalten. Eine große Chance wurde vertan."
Die Unterschiede zwischen dem Männer- und Frauenfußball sind nicht nur in Sachen Professionalisierung und Bezahlung enorm ungleich. Auch was das Verhalten abseits des Platzes angeht, liegen zwischen den Sportler:innen häufig Welten.