Will der Hamburger SV nach seiner Rückkehr in die Bundesliga eine Rolle spielen und nicht direkt um den Ligaverbleib zittern müssen, braucht es Verstärkungen – das ist auch den Klubverantwortlichen bewusst.
Bereits Mitte Mai legten Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa dem Aufsichtsrat eine Liste mit möglichen Neuzugängen vor.
"Wir müssen unsere Mannschaft verstärken, um eine Chance zu haben, in der Bundesliga eine Rolle zu spielen. Wir müssen dafür schon ein bisschen was tun", sagte Kuntz beispielsweise im Sport1-Talk "Doppelpass" kurz nach dem Aufstieg.
Eine Baustelle ist beim HSV die Offensive. Denn noch immer ist unklar, wie es mit Zweitligatorschützenkönig Davie Selke weitergeht. Die Vertragsverhandlungen stocken seit Monaten, Selke wird immer wieder mit einigen Bundesligisten in Verbindung gebracht.
Der HSV wiederum ist bei einem potenziellen Nachfolger nun ohne Konkurrenz.
Denn wie die schottische Zeitung "Daily Record" berichtet, sollen die Hamburger in der Poleposition im Werben um Stürmer Matija Frigan sein. Lange Zeit waren auch die Glasgow Rangers interessiert, doch ihnen sei der 22-Jährige zu teuer. Angeblich fordert sein Klub KVC Westerlo eine Ablösesumme von etwa zehn Millionen Euro. Es ist jedoch fraglich, ob der HSV wirklich bereit ist, diese Summe zu zahlen.
Frigan steht in Belgien noch bis Sommer 2028 unter Vertrag und erzielte in der abgelaufenen Saison in 41 Pflichtspielen 14 Tore und bereitete vier Treffer vor.
Das Interesse am kroatischen Stürmer ist nicht neu. Bereits Anfang April gab es Berichte, wonach der Angreifer mehrfach vom HSV beobachtet wurde.
Laut des belgischen Transferexperten Sacha Tavolieri sei Frigan einem Wechsel nach Deutschland gegenüber aufgeschlossen und gespannt auf die Bundesliga. Spieler und Verein würden sich in fortgeschrittenen Gesprächen befinden, es komme vor allem darauf an, dass sich die Klubs einig werden.
Doch Frigan ist nicht der einzige Stürmer, den der HSV auf der Liste hat. Weiterhin halten sich auch die Gerüchte um Rayan Philippe von Eintracht Braunschweig. Seitdem dessen Transfer zum FSV Mainz 05 an der Ablösesumme von 2,5 Millionen Euro gescheitert ist, werden die Hamburger und Nordrivale Werder Bremen als potenzielle neue Vereine gehandelt.
Laut "Kicker" vereine er die von den HSV-Bossen forcierten Eigenschaften Tempo und Abschlussstärke.
Immerhin in der Defensive nimmt der Kader des HSV weiter Formen an. Am Mittwoch wurde die ablösefreie Verpflichtung von Jordan Torunarigha von KAA Gent bekanntgegeben.
"Jordan ist ein klarer, professioneller und gereifter Charakter", sagte HSV-Vorstand Stefan Kuntz, der Torunarigha in der deutschen U21-Nationalmannschaft und der Olympia-Auswahl trainiert hat. Der Abwehrspieler habe sich "in den letzten Jahren noch einmal deutlich weiterentwickelt und vereint ein sehr gutes Tempo mit ausgeprägter Kopfball- und Zweikampfstärke. Mit dieser defensiven Ausgewogenheit und seiner Fähigkeit, auch im Spielaufbau Akzente setzen zu können, passt Jordan ideal in unser Anforderungsprofil".