Fifa-Präsident Gianni Infantino verspricht eine "ganz neue Ära des Klubfußballs", die die Klub-WM mit erstmals 32 Teams in den USA einläuten soll. Klar, damit meint er vor allem die horrenden Summen an Preisgeld, die ausgeschüttet werden.
Es sei denn, die neue Ära bedeutet, dass eine Vielzahl der besten Spieler der Welt gar nicht am Turnier teilnehmen. Watson erklärt dir, wer nicht dabei ist und aus welchem Grund.
Noch immer einer der schillerndsten Namen im Weltfußball. Dass der mittlerweile 40-Jährige beim Turnier in den USA fehlen wird, hat einen einfachen Grund: Er hat, Stand jetzt, keinen Verein.
Denn sein Vertrag in Saudi-Arabien bei Al-Nassr läuft zum 30. Juni aus. Ronaldo bestätigte, dass sich mehrere WM-Teilnehmer bei ihm gemeldet hätten. "Einige Klubs haben sich gemeldet. Manche Angebote machten Sinn und andere nicht. Aber man kann auch nicht auf allen Hochzeiten tanzen", sagte er vor dem Finale der Nations League.
Das Ende seiner Karriere bedeutet das jedoch mitnichten. Die Entscheidung über seinen künftigen Klub sei "fast endgültig." Und nach dem Sieg in der Nations League bestätigte Ronaldo dann auch, dass er bei Al-Nassr bleiben wird, sie nehmen jedoch nicht an der Klub-WM teil.
Dafür hat Ronaldo ein anderes Turnier im Blick: die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. "Wenn ich körperlich und mental in guter Verfassung bin und die Nationalmannschaft mich kurz vor der WM braucht, werde ich bereit sein."
Der 17-Jährige gilt als legitimer Erbe von Lionel Messi beim FC Barcelona und steht auch Cristiano Ronaldo in nichts nach. Dass Yamal eher früher als später zum Weltfußballer gekürt wird, gilt als sicher. Bei der Klub-WM wird er dennoch fehlen.
Der Grund ist einfach: Der FC Barcelona stand zwar in diesem Jahr im Halbfinale der Champions League, schnitt jedoch in der Vergangenheit in der Königsklasse nicht gut ab. Und neben den vergangenen vier Cup-Siegern qualifizierten sich die restlichen acht europäischen Teams über die Uefa-Rangliste, die die Leistungen der Saisons 2020/21 bis 2023/24 berücksichtigten.
Und die sind bei Barca ziemlich ernüchternd: Viertelfinal-Aus (2024), Gruppen-Aus (2023 und 2022), Achtelfinal-Aus (2021).
Da Real Madrid als Sieger automatisch gesetzt ist und Atlético Madrid in der Uefa-Rangliste vor Barcelona steht, sind die beiden Hauptstadtklubs dabei.
Da auch der Pole beim FC Barcelona spielt, wird er ebenfalls nicht in den USA dabei sein. Immerhin: Lewandowski hat die Klub-WM mit dem FC Bayern bereits gewonnen – 2020 in Katar jedoch noch im alten Modus.
Beim 2:0-Halbfinalerfolg gegen Al-Ahly traf der Pole doppelt und im Finale bereitete er den 1:0-Siegtreffer von Benjamin Pavard vor. Der heute 35-Jährige wurde am Ende als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.
Dass Florian Wirtz als Spieler von Bayer Leverkusen nicht an der Klub-WM teilnehmen wird, steht schon länger fest. Schließlich sind aus Deutschland der FC Bayern und Borussia Dortmund dabei.
Hoffnung auf eine Teilnahme gab es dennoch lange: Denn der FC Bayern wollte Wirtz in diesem Sommer unbedingt verpflichten und ihn auch sofort bei der Klub-WM einsetzen.
Doch Wirtz machte den Träumen der Bayern-Bosse einen Strich durch die Rechnung. Der 22-Jährige möchte unbedingt zum FC Liverpool wechseln. Doch selbst, wenn er künftig für den englischen Rekordmeister spielen wird, wird er am Wettbewerb nicht teilnehmen – der FC Liverpool ist ebenfalls nicht qualifiziert.
Die Reds um Superstar Mohamed Salah fallen in gewisser Weise dem Wettbewerb zum Opfer, an dem "nur" zwölf Teams aus Europa teilnehmen. Vorgabe ist zudem, dass es lediglich zwei Teilnehmer pro Land gibt.
Durch die Erfolge des FC Chelsea (2021) und Manchester City (2024) in der Champions League sind die beiden Plätze für englische Teams bereits vergeben. Dadurch ist der Ägypter, der mit 29 Toren erheblichen Anteil am Premier-League-Titel hatte, nicht dabei.
Der FC Liverpool wird für seine Vorbereitungstour in diesem Jahr auch nicht in die USA, sondern nach Hongkong und Japan reisen.
Als Kapitän und langjähriger Spielmacher von Manchester City wäre der Belgier eigentlich beim Turnier dabei gewesen. Die Skyblues treffen in der Vorrunde auf Wydad AC, Al-Ain und Juventus Turin, jedoch ohne den Belgier.
Denn der Vertrag des 33-Jährigen wurde nach zehn Jahren nicht mehr verlängert. Er sei "sehr nah" an einem Wechsel zum italienischen Meister SSC Neapel, sagte Sportdirektor Giovanni Manna Ende Mai.
In Barcelona war der Brasilianer einst ein Teil des gefürchteten Dreizacks MSN, 2017 wechselte er für die Weltrekordsumme von 222 Millionen Euro zu PSG. Dort aber strebte Neymar vergeblich nach den ganz großen Erfolgen – die Champions League gewann der Klub aus Paris in dieser Saison ohne ihn.
Der Superstar hatte sich bereits 2023 nach Saudi-Arabien verabschiedet, war dort aber nicht glücklich geworden. Seit dem Januar dieses Jahres kickt Neymar wieder bei seinem Heimatklub, beim FC Santos.
Rein statistisch gesehen hätte er damit beste Chancen auf eine Teilnahme an der Klub-WM gehabt, Brasilien stellt mit vier Mannschaften schließlich die meisten teilnehmenden Klubs. Santos aber ist keiner davon.
Während Neymar mit seinen Kumpels in Barcelona wirbelte, glänzte Benzema bei Erzrivale Real Madrid. Gemeinsam mit Cristiano Ronaldo und Gareth Bale bildete er lange Zeit das königliche Pendant zu MSN, in Madrid hieß das dann BBC. Gemeinsam gewann das Trio unter anderem drei CL-Titel in Serie.
Seine Prime aber bewahrte sich der Franzose für die Zeit nach CR7 auf. 2022 überragte er bei den Königlichen alle und gewann sogar den Ballon d'Or. Mit mittlerweile 37 Jahren lässt Benzema seine Karriere nun bei Al-Ittihad ausklingen. Mit dem Saudi-Klub hat er zwar schon das nationale Double gewonnen, nicht aber die AFC Champions League.
Nach all den Altstars soll es zum Abschluss nochmal ein aktueller Topspieler des Weltfußballs sein. Rafael Leão hat mit Portugal gerade die Nations League gewonnen, mit der AC Mailand aber eine durchwachsene Saison hinter sich. Die Mailänder sollen dennoch knapp 100 Millionen Euro für den Flügelflitzer fordern.
Das war offenbar auch erstmal zu viel für die Bayern, die mit ihm in Verbindung gebracht worden waren, laut "Kicker" gar schon im Austausch mit seinem Berater gestanden hatten. Rafael Leão muss sich während der Klub-WM somit im Verzicht üben. Es könnte für ihn persönlich ein kleiner Vorgeschmack sein, denn Milan spielt kommende Saison nicht international.
Aus Italien nehmen Inter Mailand und Juventus Turin teil.