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Die Saison von Leon Goretzka hat aktuell einige Parallelen zum Verlauf seines Klubs, dem FC Bayern. Beide haben bis auf den DFL-Supercup stark angefangen. Die Münchner haben in der Champions League alle Spiele gewonnen, in der Bundesliga noch nicht verloren und Leon Goretzka spielte zunächst in der Bundesliga in jedem Spiel, außer gegen Bochum von Beginn.
Die kleine Delle ist aber gegen Ende Oktober und Anfang November zu verzeichnen. Goretzka brach sich bei der Bundesliga-Partie gegen Mainz die Hand, fehlte im Anschluss gegen Darmstadt und in der 2. Pokal-Runde in Saarbrücken. Und genau da bekam auch die Saison des deutschen Rekordmeisters einen Schönheitsfehler. Das Team von Trainer Thomas Tuchel schied gegen den Drittligisten mit 1:2 aus – ohne Goretzka. Das mögliche Triple ist futsch.
Neben der Situation beim FC Bayern kommt bei Goretzka noch die Nationalmannschaft mit dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann dazu. Der 36-Jährige setzte Goretzka bisher nur im abschließenden Länderspiel gegen Österreich von Beginn ein. In den drei Spielen davor wurde der Mittelfeldspieler jeweils nur eingewechselt. Darauf von der "Abendzeitung" angesprochen und dazu gefragt, wie er seine Rolle aktuell im DFB-Team sehe, antwortete der Rechtsfuß etwas ausweichend:
Die schlechten Auftritte der Nationalmannschaft gegen die Türkei und Österreich ordnete Goretzka ähnlich wie der Bundestrainer ein. Er betonte sogar, dass Nagelsmann das Problem nach dem letzten Länderspiel gut formuliert habe, "indem er sagte, dass wir als Team im Training gut und akribisch arbeiten und harmonieren, aber dass wir diesen Spirit noch nicht auf den Platz bringen".
Auch Goretzka sieht die guten Ansätze, ist aber noch nicht mit dem Transfer auf den Platz zufrieden.
Zufrieden war der 28-Jährige auch nicht mit seiner Situation am Ende der vergangenen Saison. Damals hatte er unter Thomas Tuchel seinen Stammplatz bei den Bayern verloren. Die Folge: Es gab immer wieder Wechselgerüchte, die letztlich auch durch Tuchel befeuert wurden.
Der Bayern-Trainer äußerte sich in der Sommervorbereitung wage, als er gefragt wurde, ob Goretzka am Ende des Transferfensters noch in seinem Kader stünde: "Das würde ich für keinen Spieler bestätigen, dafür ist die Transferzeit viel zu früh. Es passieren noch viel zu viele Dinge."
Goretzka aber blieb in München, hat sich nun wieder im Zentrum festgespielt, auch, weil Konrad Laimer aufgrund der angespannten Personalsituation mehr als Rechtsverteidiger als im Zentrum eingesetzt wird. Auf die Frage, ob er sich dennoch mehr Rückendeckung von der Bayern-Führung erwartet hätte, entgegnete er, dass es das Recht des Trainers sei, Lob und Kritik zu äußern. "Ich habe und hatte damit kein Problem und frühzeitig gesagt, dass ich mich beim FC Bayern wohlfühle."
Daran anknüpfend fällt auch seine Antwort auf die Frage aus, ob er sich ein Karriereende bei den Bayern vorstellen könne oder ob er doch noch ins Ausland wechseln möchte: "Beides ist denkbar." Dann bringt er von sich auch eine dritte, etwas überraschende, Option ins Spiel: "Auch ein Karriereende im Ruhrpott" sei möglich.
Gleichzeitig betonte er aber auch, dass es für diese Frage noch viel zu früh sei. "Mein Fokus gilt eintausend Prozent den nächsten Monaten mit dem FC Bayern und der Heim-EM mit der Nationalmannschaft." Dazu kommt, dass Goretzka mit 28 Jahren noch mitten in seiner Karriere steht und sicherlich noch einige Jahre spielen möchte. Zumindest sein Vertrag in München geht noch bis Sommer 2026. Dann wäre er 31 Jahre alt.
