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Der Rauswurf von Julian Nagelsmann beim FC Bayern kam in der vergangenen Woche für Fans, Journalisten und auch Spieler ziemlich überraschend.
Doch schnell machten die Gerüchte die Runde, Nagelsmann hätte die Bayern-Kabine verloren – wie schon seine Vorgänger Carlo Ancelotti und Niko Kovac. Auch Bayern-Boss Hasan Salihamidžić sagte, die "die Konstellation zwischen Trainer und Mannschaft" habe nicht mehr gepasst.
Konkret bedeutet das, dass die Führungsspieler im Team ihrem Coach nicht mehr vertrauen und grundsätzlich keine großen Fans seiner Arbeit sind.
Joshua Kimmich und Leon Goretzka widersprachen den Gerüchten nach dem Länderspiel gegen Peru am Samstagabend bereits deutlich. Kimmich sagte sogar: "Ich kann sagen, dass der Trainer nicht die Kabine verloren hat."
Und nun äußert sich mit Matthijs de Ligt ein weiterer Spieler deutlich, was er vom Nagelsmann-Rauswurf hält und schießt dabei gegen die deutschen Medien.
"Ich habe es nicht kommen sehen und war überrascht. Wir sind Zweiter in der Liga, im Viertelfinale des Pokals und im Viertelfinale der Champions League. Es ist noch alles drin", sagte er NOS Nieuws mit Blick auf die bisherige Saison unter Nagelsmann.
Der Niederländer kam erst im Sommer für über 60 Millionen Euro nach München und entwickelte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem wichtigen Spieler für Julian Nagelsmann. "Die Verantwortlichen entscheiden, wer der Trainer ist, aber es war eine schwierige Entscheidung, die ich zu schlucken hatte", führte er weiter aus.
De Ligt erzählt, dass er auch nach der Freistellung von Nagelsmann den Kontakt zu seinem Ex-Trainer suchte. Er habe ihm eine Nachricht geschickt und sich für alles bedankt, was er ihm beigebracht habe. "Er wollte mich wirklich im Verein haben und war wichtig für mich. Auch dank ihm habe ich in den letzten Monaten wichtige Schritte in meiner Entwicklung gemacht."
Dass der Trainer die Kabine verloren hätte, kann der niederländische Nationalspieler so auch nicht bestätigen. Auf den Hinweis, dass in den deutschen Medien vielfach darüber zu lesen war, sagte er: "Ah, die deutschen Medien – das sagt genug. Ich hatte ein gutes Verhältnis zum Trainer und seinem Stab, deshalb war es für mich schwierig."
Laut Informationen des "Kicker" soll ihm jedoch nur noch ein kleiner Kreis um Joshua Kimmich bedingungslos gefolgt sein. Dazu gehören auch Leon Goretzka und wohl Matthijs de Ligt. Thomas Müller und Manuel Neuer hingegen galten wohl nicht als große Nagelsmann-Fans.
Dennoch glaubt er auch an die Qualitäten seines neuen Trainers und dass "Tuchel ein Trainer ist, der uns gut helfen kann". Nach Informationen der "Sport Bild" wollte der neue Bayern-Coach den 23-Jährigen im Sommer auch unbedingt zu seinem ehemaligen Klub Chelsea holen.
In der aktuellen Saison machte de Ligt insgesamt 31 Spiele für den FC Bayern und erzielte dabei in der Bundesliga zwei Treffer. Die aktuelle Länderspielreise mit der niederländischen Nationalmannschaft musste de Ligt bereits in der vergangenen Woche frühzeitig abbrechen, da er sich laut niederländischem Verband wie vier andere Spieler mit einem Virus angesteckt habe.
Sein Einsatz für das Top-Spiel gegen Borussia Dortmund gilt aber wohl nicht als gefährdet.
