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Seit Jahren gilt Joshua Kimmich beim FC Bayern München als einer der Leistungsträger. Unter Ex-Trainer Julian Nagelsmann hieß es sogar, dass der 28-Jährige zum wichtigsten Ansprechpartner im Team gehörte, noch vor Kapitän Manuel Neuer und dessen Vertreter Thomas Müller.
Seit Thomas Tuchel Trainer beim deutschen Rekordmeister ist, wieder immer deutlicher, dass der Coach Zweifel an Kimmich hat. Nicht ohne Grund fordert der 49-Jährige von seinen Bossen, dass sie noch einen defensiven Mittelfeldspieler verpflichten, der zweikampfstark ist und die Abwehr-Arbeit an erster Stelle steht. Er traut diese Aufgabe Kimmich nicht zu.
Kimmich selbst sieht sich als genau diesen Spielertyp, widersprach auf der Asien-Reise des Klubs seinem Trainer öffentlich, in dem er betonte: "Ich bin ein Sechser." Zuvor hatte Tuchel am Münchner Kader bemängelt: "Wir haben keinen richtigen defensiven Sechser, der sehr defensiv denkt, der darauf achtet, dass da hinten nichts passiert, dem es mehr um den Schutz der eigenen Defensive geht."
Nun soll Tuchel laut "Sport Bild" gegenüber Kimmich offen gesagt haben, welches Problem er mit der Spielweise des Mittelfeldspielers habe. Bei einem "persönlichen Gespräch" wollte Tuchel die Schwächen des Rechtsfußes besprechen. In dieser Sitzung formulierte Tuchel laut dem Wochenmagazin den klaren Vorwurf: Kimmich mache "das Spiel zu langsam".
Heißt: Der DFB-Star hält zu lange den Ball, verschleppt das Tempo, wenn es schnell gehen muss und nimmt seinem Team dadurch wichtige Zeit, um beispielsweise Seitenwechsel zu spielen oder den Ball vertikal nach vorne zu bringen.
Weil Tuchel unzufrieden mit der Besetzung der Mittelfeld-Zentrale ist, fordert er seit Wochen einen weiteren Sechser. Ob dieser bis zum Ende der Transferphase in rund zwei Wochen kommt ist offen. Sollte jedoch ein weiterer Profi kommen hat der "Kicker" bereits spekuliert, dass Kimmich wieder als Rechtsverteidiger auflaufen könnte. Auf dieser Position etablierte er sich zu seiner Anfangszeit in München in der Startelf, ehe er dann weiter ins Zentrum rückte, wo er sich selbst auch sieht.
Das könnte in Zukunft noch weitere Debatten nach sich ziehen, wenn sich Kimmich in seiner Position im Team bedroht fühlt und genervt von einer möglichen Abberufung aus dem Mittelfeld ist. Genervt sind aktuell laut "Sport Bild" auch die restlichen Bayern-Stars von der oft wiederholten Forderung ihres Trainers nach einem defensiven Sechser. Demnach wollen die Spieler diese Forderung nicht mehr hören. Gleichzeitig sollen die vehementen Forderungen auch bei den Klub-Bosse nicht gut ankommen.
Schon vor dem Saisonstart am Freitag in Bremen scheint in München daher schon die Stimmung zu brodeln.
