England-Profi Gordon kontert Rummenigges Woltemade-Kritik
Der Start von Nick Woltemade auf der Insel kann sich wahrlich sehen lassen. In seinen ersten sechs Spielen für Newcastle United hat der deutsche Nationalspieler bereits dreimal getroffen: zweimal in der Liga und am Mittwochabend zum ersten Mal auch in der Champions League.
Dabei hatte der Angreifer nicht einmal wirklich Zeit, um in Ruhe an seiner neuen Arbeitsstätte anzukommen. Erst kurz vor Transferschluss landete er in Newcastle, anschließend ging es direkt zum DFB-Team. Wozu also ist Woltemade beim englischen Traditionsklub in der Lage, wenn er erst einmal komplett angekommen ist?
Newcastle-Coach sieht bei Woltemade noch Luft nach oben
"Da kommt noch mehr", sagte Trainer Eddie Howe nach dem 4:0-Sieg über den belgischen CL-Vertreter Union St. Gilloise. "Er hat großes Potenzial. Seine herausragenden Qualitäten sind seine technischen Fähigkeiten und sein Gespür für Tore, was großartig ist. Und natürlich seine Größe und seine Präsenz. Aber es gibt bestimmte Dinge, die wir noch mehr von ihm sehen wollen."
Der Coach dürfte vor allem an das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen denken. In Stuttgart sowie bei der U21-Nationalmannschaft hat Woltemade auf dem Gebiet schließlich geglänzt.
90 Millionen Euro für Woltemade: Rummenigge sieht "Idioten"
Und wenngleich es gelegentlich noch in der Abstimmung zwischen dem deutschen Angreifer und seinen Mitspielern hapert, so darf er sich jetzt doch bereits der vollen Rückendeckung von ihnen erfreuen. In jedem Fall gegen Kritik aus dem Lager des FC Bayern.
Karl-Heinz Rummenigge, seines Zeichens Aufsichtsratsmitglied beim FCB, sprach im BR kürzlich über die gescheiterten Bemühungen seines Klubs, Woltemade nach München zu locken. Rummenigge habe sich ob des aufgerufenen Preises gegen einen Deal ausgesprochen.
"Ich kann denen in Stuttgart nur gratulieren, dass sie einen – ich sage jetzt mal in Anführungszeichen – Idioten gefunden haben, der so viel Geld bezahlt hat – weil das hätten wir in München gesichert nicht gemacht", ordnete er den bis zu 90 Millionen Euro schweren Transfer nach Newcastle ein.
Gordon kontert Rummenigge-Kritik spitzzüngig
Das wiederum wollte man im Lager der Briten so nicht stehen lassen. "Ich weiß nicht, warum man sich zu einem Spieler äußern sollte, der nicht in seinem Verein spielt", sagte der englische Nationalspieler Anthony Gordon nach dem 4:0-Sieg in Belgien.
Noch deutlicher wurde der Woltemade-Kollege, der im Nationalteam zuletzt an der Seite von Bayern-Star Harry Kane gewirbelt hat, mit seinem zweiten Satz: "Ehrlich gesagt finde ich das etwas dumm, vor allem, weil der Spieler einen wirklich guten Start hingelegt hat."
Es sind klare Worte, wie sie Rummenigge in Deutschland nur selten zu hören bekommt. Gordon hatte damit aber noch nicht genug. "Hätte er einen wirklich schlechten Start gehabt, dann könnte man so etwas sagen, aber er hat in vier Spielen drei Tore geschossen, daher war das eine etwas seltsame Äußerung", fügte der Engländer an.
Sein Coach pflichtete Gordon bei, hielt sich dabei etwas zurück. "Ich denke, dass solche Dinge eigentlich irrelevant sind", erwiderte Howe angesprochen auf Rummenigges Aussagen.
Und die englische Presse? Die kostete das Momentum voll aus. "Nick Woltemade lässt die Kritiker vom FC Bayern München wie Trottel aussehen", titelte die "Daily Mail". Der als seriös geltende "The Telegraph" fragte wiederum süffisant: "Wenn Newcastle 'Idioten' sind, weil sie den Starspieler Nick Woltemade verpflichtet haben, was sind dann die Bayern?"
Da bleibt abschließend aus neutraler Sicht nur zu hoffen, dass im Sinne der allgemeinen Unterhaltung die Bayern in dieser CL-Saison noch auf Newcastle treffen.