Seinen Königstransfer hat Werder Bremen eigentlich schon vor dem offiziellen Beginn der Transferphase perfekt gemacht. Denn dass es den Bremern gelungen ist, Naby Keïta vom FC Liverpool in die Hansestadt zu locken, sorgte für große Begeisterung und Verwunderung.
Nachdem Keïtas unter Jürgen Klopp beim FC Liverpool alles gewonnen hatte, war sein Vertrag im Sommer ausgelaufen. So konnte Werder den laufstarken Mittelfeldspieler ablösefrei verpflichten. Während seiner Zeit auf der Insel konnte er sein Potenzial aber nie ganz ausschöpfen, immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Doch denkt man an einen in Top-Form bei RB Leipzig zurück, für die er zwischen 2016 und 2018 spielte, könnte den Bremern ein echter Coup gelungen sein.
Der Wechsel des 28-Jährigen soll laut Clemens Fritz, Leiter der Lizenzspielerabteilung bei Werder, nicht der Transfer-Höhepunkt gewesen sein. In einem Interview mit der vereinseigenen Webseite wurde deutlich: es könnte noch mehr auf dem Transfermarkt gehen.
"Vielleicht muss erst ein größerer Stein fallen, um dann eben auch Bewegung reinzubekommen auf den jeweiligen Positionen", sagte der Ex-Profi. Allerdings gibt Fritz im Interview nicht preis, um welche Positionen es sich genau handeln soll. Er wolle aber einen hohen Konkurrenzkampf in der Mannschaft erreichen.
Grundsätzlich aber sei er mit der Qualität des Kaders zufrieden. "Wir schauen uns um und gucken, was wir machen können, haben aber auch Positionen, auf denen wir unsere Priorität haben", sagt Fritz. Gemeinsam mit Johannes Jahns (Leiter Scouting) und Frank Baumann (Geschäftsführer Fußball) tüftelt Fritz aktuell über die Kaderplanung.
Die drei Verantwortlichen stimmen sich aber nicht nur untereinander ab, wenn es um den Kader geht. Sie geben auch Feedback an Werder-Cheftrainer Ole Werner. Man wolle das grobe Gefüge des Kaders so früh wie möglich zusammen haben. Trotzdem bleiben die Chefs realistisch: Zu früh alles festmachen, das geht nicht.
Auch im Laufe der Transferzeit könnten sich noch gute Möglichkeiten ergeben. "Wir hatten das bei Mitchell Weiser und Marvin Ducksch, die wir beide sehr spät geholt haben", sagt Clemens Fritz. "Hinten raus gibt es manchmal die eine oder andere Möglichkeit, bei der man sich Qualität dazuholen kann."
Die Erwartungshaltung an den Top-Neuzugang aus Liverpool solle aber nicht zu groß sein, findet Clemens Fritz. "Naby kommt von einem absoluten Top-Klub", sagte der Ex-Profi. Der guineische Nationalspieler habe aber einiges aufzuholen:
In Werder wolle man Keïta wieder dahin bringen, dass er Selbstvertrauen in seine eigene Stärke habe. "Dafür müssen wir ihm aber auch die nötige Zeit geben, bei Werder anzukommen."