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Für Steffen Baumgart und den 1. FC Köln läuft es nach einem holprigen Start ins Jahr 2023 immer besser. Mit dem 2:1-Derbysieg bei Bayer Leverkusen am vergangenen Wochenende machten die Rheinländer den Verbleib in der Fußball-Bundesliga auch rechnerisch klar.
Im Mittwoch wurde zudem bekannt, dass Erfolgstrainer Steffen Baumgart seinen Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert. "Ich habe Spaß, hier zu sein. Ich will nicht nur begleiten, sondern hoffe, dass wir irgendwann mal in eine erfolgreichere Zeit kommen. Dieser Verein hat mehr verdient, als was bisher immer rauskommt", begründete er in der ZDF-Sendung "Studio Schmitt".
In der Sendung sprach er jedoch nicht nur über seine Arbeit beim 1. FC Köln, sondern zog vor allem über die Arbeit von TV-Kommentator:innen her.
Zu Beginn der Sendung fragte Moderator Tommi Schmitt, ob Baumgart in seiner Freizeit Spiele mit oder ohne Ton schaue. Er erzählt, dass er im Fernsehen selten Fußball schaue, da es "viele langweilige Spiele" gäbe und er nicht das Gefühl habe, etwas zu lernen. Häufig schaue er Fußball nur in Gesellschaft, dann seien Kommentatoren aber "ganz schwer" für ihn.
Auf die Nachfrage von Moderator Tommi Schmitt, ob Kommentatoren Ahnung von Fußball hätten, antwortet Baumgart mit einem kurzen "Nein". Dann fügt er hinzu: "Sie tun, als wenn sie Ahnung haben und verkaufen uns etwas, was gar nicht stimmt."
Gerade was das Thema Taktik betrifft, holte der 51-Jährige nochmal aus: "Taktik kann jeder für sich nehmen. Fußball ist mittlerweile so offen, dass jeder glaubt, dass er etwas von Taktik versteht. Die Frage ist nicht die Taktik selbst, sondern das Umsetzen."
Damit seine Spieler das geforderte auch umsetzen, ist Baumgart vor allem für seine emotionale Art am Spielfeldrand bekannt, um seine Spieler zusätzlich zu pushen. Da er gerade zu Beginn vor allem darauf reduziert wurde, konterte er schlagfertig: "Ich mag zwar aussehen wie ein Bauer, aber ein bisschen Ahnung von dem Scheiß habe ich auch."
Was er reinbrülle, würde Hand und Fuß haben. "Ich schaffe es, die Jungs da hinzukriegen, Sachen zu machen, die sie vorher nicht gemacht haben."
Anders als Kommentatoren würde es ihn belustigen, wenn Reporter ihm sonstige Gerüchte und Interna, die aus der Kabine kursieren würden, verkaufen wollen. Dies lasse Baumgart unbeeindruckt, seine Gedanken wären dann: "Nö, ist nicht so."
Zudem rechnete er deutlich mit Sport an sich ab: "Fußball ist für mich eine ehrliche Sportart, wenn du es richtig machst, aber wird leider öffentlich zu sehr versaut."
So sprach Baumgart auch offen über die Belastungen als Profi-Trainer, die für Außenstehende meist nur schwer zu bewerten seien. Die wenigsten würden das Training, die Spielvorbereitung und das Drumherum sehen. Daher sei es für ihn umso wichtiger, auch mal Späße zu machen oder am 11. November in Köln mit einem Schweinchen-Einhorn-Kostüm zum Training zu kommen.
"Wenn du da nicht locker bleibst, drehst du irgendwann ab. Die Trainer sind sehr nah am Burnout und den versuche ich zu vermeiden", erzählt er offen.
