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Nach der Pleite gegen RB Leipzig (1:3) am vorletzten Saison-Wochenende, ist der FC Bayern im Meisterrennen ins Hintertreffen geraten. Borussia Dortmund kann jetzt den Sack zumachen: Gewinnen die Dortmunder kommenden Samstag zu Hause gegen den 1. FSV Mainz 05, dann gehen die Bayern leer aus.
Erst das Champions League-Desaster, dann das Pokal-Aus und jetzt die Meisterschaft – die erste titellose Bayern-Saison seit zwölf Jahren wird immer realistischer.
Und selbst wenn Dortmund am Samstag verliert und die Münchener sich doch die Schale sicher können, stehen im Verein radikale Veränderungen an. Nun wurden auch weitere Details zum Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić bekannt.
Eigentlich stand Kahn für eine neue Zukunft beim FC Bayern. Nach Hoeneß und Rummenigge sollte er frischen Wind in den Klub bringen. Als Vorstandsvorsitzender ist er für die großen Leitfragen beim Verein verantwortlich.
Seit nun schon 23 Monaten gibt der Ex-Fußballer Kahn die Richtung im Klub an und kümmert sich um seine Mitarbeitenden. Jedoch will es bei ihm einfach nicht laufen.
Der Zusammenhalt in der Geschäftsstelle in der Säbener Straße habe unter Kahn abgenommen, berichtete "Kicker". Und auch seine Führungsqualität habe zu wünschen übrig gelassen. Erst als der FC Bayern schon tief in der Krise steckte, zeigte der 56-Jährige richtigen Kampfgeist und Hartnäckigkeit – vielleicht auch, weil sein eigener Posten daran hängt. Dieses Mindset hätte dem Verein schon früher gutgetan. Jetzt kommt es vielleicht zu spät.
Doch nicht nur vereinsintern scheint es viele Baustellen zu geben. Vor allem das Sportliche bereitet den Bayern schon seit Monaten Sorgen. Der Mann hierfür ist Sportvorstand Hasan Salihamidžić.
Der 46-Jährige hat vor allem fragwürdige Kader-Entscheidungen zu verantworten. Er vermittelt außerdem zwischen Vorstand und Team. Deren Verhältnis ist in den vergangenen Monaten jedoch immer weiter abgekühlt. Den Spielern fehlt nach unzähligen Medien-Eskapaden das Vertrauen in Diskretion und Geheimhaltung. Dazu trugen Eklats wie Serge Gnabrys Paris-Reise bei, die deutschlandweit diskutiert wurde.
Auch das Trainer-Chaos lässt Sportvorstand Salihamidžić in keinem guten Licht erscheinen. Sicherlich hätte etwas mehr Anleitung dem jungen Julian Nagelsmann geholfen. Doch Führung fehlte beim FC Bayern an allen Stellen.
Die mangelnden Leader bei den Münchnern zeigen sich auch beim Kader. Salihamidžić ist es nicht gelungen, neue Führungs-Spieler zu installieren. Nicht nur fehlt noch immer ein gebührender Ersatz für Robert Lewandowski. Leistungsträger wie David Alaba verlor der FC Bayern ebenfalls ablösefrei unter Salihamidžić. Auch der 80-Millionen-Euro-Deal für Theo Hernández sorgte für Unverständnis.
Beim FC Bayern ist aktuell also niemand sicher vor Veränderung. Davon betroffen sind vor allem die neuen Spieler. Von ihnen dürfen nur Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui sicher in der nächsten Saison für den FC Bayern weiterspielen. Zufrieden ist man mit dem Kader nicht.
Auch finanziell kann Salihamidžić keine besonders gute Bilanz ziehen. Seit seiner Beförderung blechte der FC Bayern 271 Millionen Euro für Ablösen. Die Einnahmen beliefen sich nur auf 151,5 Millionen Euro.
Zwei Meisterschaften konnten die Bayern mit Sportdirektor Salihamidzic gewinnen, jetzt droht aber eine titellose Saison. Nun liegt es auch an Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, wie es mit dem Verein weiter geht. Neuerungen könnten mit Sicherheit auch den Vorstand treffen.
