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Die Transfer-Taskforce des FC Bayern München arbeitet auf Hochtouren. Immer wieder kursieren die Namen von neuen Weltklasse-Profis, die den Kader der Münchner aufpolieren sollen. Eine Einigung mit Neapels Innenverteidiger Min-Jae Kim soll kurz bevorstehen. Der Rekordmeister kann eine Ausstiegsklausel ziehen und zahlt 50 Millionen Euro Ablöse.
Ein viel größerer Wunschkandidat soll sich jedoch in England bereits in den Startlöchern für einen Wechsel nach München befinden. Mehrere Medien berichteten in den letzten Tagen von Gesprächen zwischen dem FC Bayern und Tottenham Hotspur.
Dabei geht es um Harry Kane, den Top-Stürmer der Premier League. In 320 Partien erzielte er 213 Treffer und könnte damit bald den englischen Rekord brechen. Sein Vertrag in Tottenham läuft noch bis 2024 – das macht die Verhandlungen um die Ablösesumme schwierig. Bayern will gerne unter 100 Millionen Euro zahlen, die Spurs wollen offenbar mehr. Mit Kane selbst sollen sich die München-Bosse schon geeinigt haben.
Im Poker um die Ablöse sie Michael Reschke genau das große Problem der Bayern. "Die Münchner können beim Wettbieten um die Top-10-Spieler dieses Planeten nicht mithalten", erklärte der ehemalige Technische Direktor der Bayern im "Kicker".
Das mussten die Bayern zuletzt mit ihrem ersten Angebot für Kane schmerzlich erfahren: Der Engländer selbst soll bereits Ja zu einem Wechsel gesagt haben, 70 Millionen Euro reichten aber offenbar nicht für die Überzeugung seines Vereins. Der 29-Jährige hat aktuell einen Marktwert von 90 Millionen Euro.
In den Augen von Michael Reschke hat der FC Bayern aber im Fall von "totaler Überzeugung" von einem Spieler immer noch eine gewisse Finanzkraft. "Der Klub könnte 80 bis 100 Millionen Euro Transfer-Deals stemmen", zeigte er auf. Gerüchten zufolge fordert Tottenham für seinen begehrten Stürmer knapp 100 Millionen Pfund (114 Millionen Euro).
Nach den Berechnungen Reschkes dürfte das Investment für den Top-Spieler aus England allerdings noch höher ausfallen. Aktuell arbeitet Reschke für die Berateragentur ICMStellar. Er kalkuliert für einen potenziellen Transfer inklusive Ablöse und fünf Jahren Gehalt rund 180 bis 200 Millionen Euro ein.
Harry Kane spielt aktuell als Kapitän der englischen Fußballnationalmannschaft, bei Tottenham würde man sich eine Vertragsverlängerung wünschen. "Er ist ein brillanter Spieler, einer der besten Stürmer der Welt", schwärmte auch einst Ex-Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.
Problematisch an einem Wechsel ist jedoch Reschke zufolge auch die starke Bindung der Spieler in der Premier League an ihren Verein. Nichtsdestotrotz bleibt Tottenham im Vergleich zum deutschen Meister ein Verein der Mittelklasse, ein Wechsel wäre für den Stürmer die wohl letzte Chance auf den Erfolg mit einem großen Klub.
Hier dürfte es Kane vor allem um eines gehen: einen internationalen Titel. Denn trotz guter Bilanz als Torjäger wird ihm immer und immer wieder das Fehlen eine Trophäe angekreidet.
"Gelingt es Bayern, ihn zu verpflichten, wäre sein sportlicher Anreiz gewiss nicht, Teil des zwölften Meistertitels in Serie zu sein", unterstreicht auch Reschke, "Sein Transfer wäre ein klares Signal, die Champions League gewinnen zu wollen".
Nichtsdestotrotz käme es für den 65-Jährigen überraschend, wenn Kane tatsächlich zu Bayern wechseln sollte. Damit steht er nicht allein da. Auch der englische Top-Trainer Harry Redknapp machte kürzlich deutlich: "Es ist sicher, dass Harry Kane bei Tottenham bleibt!". Am Ende werden das wohl die Finanzen entscheiden.
