DFB: Nagelsmann kündigt Besserung durch Duo an
Nichts zählte an diesem Abend mehr als das Ergebnis. "Heute war einfach mal dreckig 1:0 gewinnen", sagte Julian Nagelsmann nach dem Arbeitssieg gegen die Nordiren bei RTL. Im Windsor Park, einem hexenkesselartigen Stadion, in dem jeder Fehlpass gleich nachhallt, sei es "nicht einfach, ein fußballerisch tolles Spiel zu machen".
Der gleichen Meinung war auch Kapitän Joshua Kimmich. "Es war ein einziger Kampf", sagte er und bilanzierte: "Es ging nur ums Ergebnis." Das deutsche Team hat seine Pflicht also erfüllt. Mehr aber auch nicht.
Schon beim Final Four der Nations League wirkte die Mannschaft ideenlos, das hat sich bis jetzt kaum geändert. Vier Spiele in der WM-Qualifikation, einmal katastrophal, dreimal solide, selten überzeugend. Die Gegner: Slowakei, Luxemburg und Nordirland, alle schwächer auf dem Papier. Das Spiel: meist zäh.
Häufig, so der Vorwurf, fehlte es dem DFB-Team an Mentalität, an Esprit und Ideen – aber auch an jenen, die sonst den Unterschied machen können.
Nach DFB-Sieg: Julian Nagelsmann verspricht Besserung
"Wir vermissen Jamal und Kai weiterhin in Kreativsituationen", sagte Nagelsmann und schenkt Fans ein Fünkchen Hoffnung. Oder vielmehr: Aussicht auf Besserung.
Gegen Nordirland mangelte es der deutschen Mannschaft an klaren Möglichkeiten, wie Bundestrainer Nagelsmann einräumte. "Ich kann mich eigentlich nur an die eine von Karim (Adeyemi, Anm. d. Red.) erinnern."
Gemeint war die Szene kurz nach der Pause, als Florian Wirtz mit einem klugen Pass Adeyemi in Szene setzte. Der Dortmunder war deutlich schneller als seine Gegenspieler, stand frei vor Torhüter Peacock-Farrell – und schlenzte den Ball am linken Pfosten vorbei.
Sobald Musiala und Havertz zurückkehren, werden Fans solche Szenen hoffentlich häufiger zusehen bekommen. Dann, so Nagelsmann, werde die Mannschaft "noch mehr in der Lage sein", Chancen zu erspielen – "nicht nur aus Standardsituationen" wie beim 1:0-Schultertor von Nick Woltemade.
DFB-Stars verletzt: Musiala und Havertz arbeiten an Comeback
Seit Monaten muss Julian Nagelsmann ohne zwei seiner wichtigsten Offensivspieler auskommen. Jamal Musiala und Kai Havertz fehlen, beide arbeiten an ihrer Rückkehr – und beide machen Fortschritte.
Musiala, der sich im Klub-WM-Viertelfinale bei einem Zusammenprall mit PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma eine Sprunggelenkluxation und Wadenbeinfraktur zugezogen hatte, ist auf dem Weg zurück. Inzwischen kann er wieder mit 80 Prozent seines Gewichts joggen, wie die "Bild" berichtet.
Der Plan sieht vor, dass Musiala im Laufe des Novembers die Belastung schrittweise erhöht und ins Mannschaftstraining zurückkehrt. Ein Einsatz noch im Dezember gilt als möglich, allerdings ohne jedes Risiko. Vorrang habe die vollständige Genesung – Musiala wolle für die anstehenden Aufgaben mit Bayern und dem DFB-Team im Jahr 2026 fit sein, heißt es laut dem Bericht.
Auch Kai Havertz arbeitet an seinem Comeback. Nach einer Kreuzband-Operation Ende August verläuft die Reha beim Arsenal-Profi planmäßig. "Es sieht wirklich gut aus bei ihm", sagte Trainer Mikel Arteta bereits im September. "Er beginnt, das Knie zu belasten und wieder ein wenig zu trainieren."
Wie lange es noch dauert, bleibt offen. Einen Zeitplan wollte Arteta nicht nennen.
Nach dem Sieg gegen Nordirland führt das deutsche Team die Tabelle der Gruppe A wieder an. Im November wartet die Slowakei, die punktgleich auf Platz zwei lauert.