Kehl sieht den BVB nicht als Bayern-Jäger, macht aber eine vorsichtige Ansage
Es läuft beim BVB. Am Samstag haben die Dortmunder auch ihr viertes Bundesliga-Spiel in Folge zu null gewonnen. Mit nunmehr 13 von 15 möglichen Zählern stehen sie auf dem zweiten Tabellenplatz. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben eine sehr souveräne Leistung gezeigt und hinten nicht viel zugelassen. Kompliment an meine Jungs", freute sich Niko Kovač nach dem 2:0-Erfolg in Mainz.
Weil sich die Borussen zudem auch in der ersten Runde des DFB-Pokals durchgesetzt und zum Auftakt der Champions League ein Remis bei Juventus Turin geholt haben, steht nach sieben Partien noch keine einzige Niederlage in der Bilanz. Viel besser hätte der Saisonstart also kaum ausfallen können.
Meisteransage von Maxi Beier wird relativiert
Von einer riesigen Welle der Euphorie rund um das Dortmunder Westfalenstadion zu sprechen, wäre womöglich noch etwas früh. Es ist aber fraglos eine Aufbruchstimmung zu vernehmen ob des besten Saisonstarts seit acht Jahren.
"Unser Ziel ist: Wir wollen Meister werden, oben mitspielen über die ganze Saison", brach sich diese Stimmung bei Maximilian Beier vor einigen Wochen Bahn, als er direkt nach einem Spiel interviewt wurde. Trainer Kovač kassierte diese Ansage direkt wieder ein. Und auch Sebastian Kehl äußerte sich dahingehend nun eher vorsichtig.
"Die Bayern machen das sehr gut. Das ist für mich auch nicht komplett überraschend. Sie haben einen guten Kader und sind der Topfavorit", sagte der BVB-Sportdirektor im "Sportstudio". Borussia Dortmund wiederum habe noch "einen langen Weg zu gehen. Am fünften Spieltag von Bayern-Jäger zu sprechen, macht keinen Sinn".
Kehl will mit dem BVB am FC Bayern dranbleiben
Gleichwohl betonte Kehl aber auch, dass ihm die Ambitionen von Beier gefallen. Titel seien in Dortmund das Ziel und trotz der bayerischen Dominanz sei es die Aufgabe der gesamten Liga, die Münchener herauszufordern. Inwiefern der BVB dazu in der Lage ist, kann er am 18. Oktober zeigen, dann steht das Topspiel bei den Bayern an.
"Wir werden mit sehr viel Mut dorthin fahren", kündigte Kehl an und schob eine vorsichtige Ansage in Richtung München hinterher: "Wir wollen dranbleiben."
Zuvor müssen die Dortmunder in der Champions League aber erst einmal gegen Athletic Bilbao und in der Bundesliga gegen formstarke Leipziger ran. In all den Spielen könnte Trainer Kovač seinen Mittelstürmer Serhou Guirassy wieder bestens gebrauchen. In Mainz war er am Samstag kurzfristig ausgefallen.
Barça-Gerüchte um Guirassy: Kehl hat nicht mit Flick gesprochen
Beim Aufwärmen habe er Schmerzen im Oberschenkel verspürt. "Es ist nichts Ernstes. Ich bin sehr optimistisch, dass er am Mittwoch spielen kann", gab Kehl Entwarnung. Und musste anschließend direkt über die langfristige Zukunft des Torjägers sprechen.
Ob sich Hansi Flick schon bei ihm gemeldet habe, wollte Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein wissen. Dem FC Barcelona wird immerhin ein Interesse an Guirassy nachgesagt. "Nein, hat er nicht. Hansi Flick ist auch gar nicht für die Kaderplanung verantwortlich", entgegnete der BVB-Sportdirektor.
Vom Interesse habe er lediglich gelesen, es gebe keinen Kontakt. Auf Nachfrage erklärte der 45-Jährige zudem, in welchem Bereich sich ein Angebot bewegen müsste: "Ich möchte hier keinen Preis festlegen. Aber sollte ein anderer Klub 100 Millionen Euro bieten, muss man natürlich überlegen."
Kehl und Müller-Hohenstein schließen Wette ab
Nicht lange überlegen musste Kehl indes bei einer ganz anderen Thematik. Denn zum Abschluss der Sendung berichtete Müller-Hohenstein, dass sie hinter den Kulissen mit dem BVB-Sportdirektor darüber diskutiert habe, welcher Klub bei der WM 2026 den größten Block an Spielern im DFB-Team stellen wird. Er setzt auf seine Profis, sie glaubt an den FC Bayern.
"Dann lass uns doch um einen Eisbecher wetten", schlug Kehl vor und präzisierte: "Um ein Spaghettieis." Das wiederum scheint der Lieblingseisbecher der Moderatorin zu sein, wie beide gestikulierend andeuteten.
Unter dem Applaus der Studiogäste verständigten sich die beiden auch darauf, was passiert, falls der FC Bayern und der BVB am Ende gleich viele Spieler stellen: "Dann essen wir zusammen ein Eis."