Marc Roca (links) vor einem seiner seltenen Einsätze. Wie so oft kommt er dabei nur von der Bank.Bild: www.imago-images.de / Maik Hölter/TEAM2sportphoto
Bundesliga
Als Marc Roca in der Sommertransferperiode 2019 von Espanyol Barcelona zum FC Bayern München für 9 Millionen Euro wechselte, hatten sich die Verantwortlichen um Hasan Salihamidžić viel erhofft. Bei Espanyol war der spanische Sechser unumstrittene Stammkraft, gehörte ebenso zum Stammpersonal in der traditionell hochklassig besetzten spanischen U21-Nationalmannschaft. Doch seit seinem Wechsel in die Bundesliga kommt Roca kaum zum Zug.
Bei 519 Minuten Spielzeit und 11 Einsätzen – die meisten davon Kurzeinsätze – kommt der Spanier auf null Torbeteiligungen, sammelte dafür aber eine Gelb-Rote Karte. Diese Saison kam Roca, auch verletzungsbedingt, noch gar nicht zum Einsatz. Erfolg sieht anders aus. Aktuell scheint es unwahrscheinlich, dass sich an Rocas Situation etwas verändert. Wie "Spox" und "Goal" berichten, ist ein Abgang von Roca im kommenden Wintertransferfenster deshalb wahrscheinlich.
Sowohl eine Leihe als auch ein Verkauf sind möglich
Nur falls sich einer der vier anderen Spieler auf Rocas Position verletzt, könnte Roca bleiben, so "Spox". Sollte also keiner der Sechser Kimmich, Goretzka, Tolisso und Sabitzer ausfallen, wird Roca den Verein wohl verlassen. Aktuell sind allerdings alle mehr oder weniger fit. Goretzka und Tolisso kehren gerade erst nach Verletzung zurück und Sabitzer ist nur leicht angeschlagen.
Laut "Spox" kommt für Roca und die Bayern sowohl eine Leihe als auch ein Verkauf in Frage. "Ich habe nie daran gedacht, Bayern zu verlassen. Aber am Ende kommt eine Zeit, in der alle Spieler spielen wollen. Ich weiß nicht, was im Januar oder Sommer passieren wird", sagte der Spanier im Gespräch mit "Radio Marca".
Daher wird Roca unter anderem mit Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht. Eintracht-Sportdirektor Markus Krösche äußerte sich angesprochen auf das Interesse zurückhaltend: "Damit beschäftigen wir uns momentan überhaupt nicht. Das sind Dinge, die in der Zukunft liegen. Es sind sicherlich gute Spieler, aber die kann man jetzt nicht direkt mit Frankfurt in Verbindung bringen", sagte er, angesprochen auf Roca und dessen Teamkollege Michael Cuisance im "Sport1"-Doppelpass am Sonntag.
Roca: "Bin in der besten Phase meiner Karriere"
Trotz Rocas geringer Spielzeit ist der Spanier davon überzeugt in der besten Phase seiner Karriere zu sein. "Ich freue mich darauf, mitzumachen, dem Team zu helfen, um zu sehen, ob ich die Chance bekomme. Ich bin immer bereit und trainiere hart. [...] Ich achte auf die Gegenwart. Im Moment versuche ich den Trainer dazu zu bringen, seine Meinung zu ändern.", sagte er im Gespräch mit "Radio Marca".
Der 24-jährige fühle sich trotz seiner geringen Einsatzzeiten wohl in München. "Es klingt widersprüchlich, weil ich nicht die Minuten bekomme, die ich gerne hätte. Ich spiele nicht mit oder nehme gerade teil, aber ehrlich gesagt, fühle ich mich gut." Das soll vor allem Verdienst der guten Kommunikation innerhalb des Vereins sein. Diese sei "grundlegend und sehr wichtig, um inneren Frieden zu haben und zu wissen, warum die Dinge so laufen, wie sie sind", sagt der defensive Mittelfeldspieler.
Zumindest auf persönliche Probleme mit Trainer Julian Nagelsmann kann Rocas Situation nicht zurückgeführt werden. Über ihn und seine Spielvorbereitung schwärmte der Spanier in höchsten Tönen: "Es ist spektakulär, wie er die Spiele vorbereitet. Wir wissen sehr genau, was wir tun müssen, wo die Schwächen des Gegners liegen, wo wir sie ausnutzen können. Es ist unglaublich, wie er das Spiel lesen kann. Er ist ein Top-Trainer. Wir haben Glück, dass er uns leitet." Bleibt offen, wie lange Roca von Nagelsmann noch geleitet wird.
(jvj)
In der Bundesliga hat der FC Bayern am Wochenende seinen Vorsprung auf Verfolger Eintracht Frankfurt auf sechs Punkte ausgebaut, in der Champions League können die Münchener am Dienstagabend zudem einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.