In seiner ersten Saison bei Eintracht Frankfurt gewann Trainer Oliver Glasner die Europa League, qualifizierte die SGE darüber für die Champions League. Nun steht er mit seiner Mannschaft im Achtelfinale der Königsklasse. Auch wenn das Hinspiel gegen Neapel mit 0:2 verloren ging, sind die Frankfurter Vereinsbosse mit Glasner höchst zufrieden.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte deshalb bereits darüber berichtet, dass die SGE Glasners Beratern einen "Entwurf eines künftigen Arbeitspapiers übermittelt" habe. Darin sei besonders unter "finanziellen Aspekten" die Rolle von Glasner honoriert worden. Heißt im Klartext: Der Österreicher würde eine Gehaltserhöhung bekommen. Aktuell verdient er laut "Bild" rund zwei Millionen Euro im Jahr.
Laut der "Bild" soll der neue Vertrag das aktuelle Arbeitsverhältnis um zwei Jahre verlängern und dann bis 2026 laufen. Die Eintracht hätte dadurch Planungssicherheit und will nicht wieder in die Situation kommen, dass ein Trainer unerwartet den Verein verlässt. Bei den Abgängen von Nico Kovac (2018 zum FC Bayern) und Adi Hütter (2021 zu Gladbach) waren die Frankfurt-Bosse überrascht worden.
Daher wollen sie Glasner nun frühzeitig zur Verlängerung überreden. Der 48-Jährige zögert allerdings noch und hat laut "Bild" um "mehrere Wochen Bedenkzeit" gebeten.
Demnach könne sich Glasner zwar grundsätzlich eine Verlängerung in Frankfurt vorstellen, gleichzeitig sei er aber vom Zeitpunkt des Angebots überrascht gewesen. Außerdem wolle er in den nächsten Wochen genau beobachten, wie sich der Kader der Hessen entwickelt.
Konkret soll Glasner seine Unterschrift besonders an zwei Bedingungen gekoppelt haben: Einerseits fordert er mindestens zwei Profis für die Abwehr, andererseits verlangt er nach einem temporeichen Angreifer.
Mit in die Glasner-Entscheidung fließt wohl auch ein, wie die drohenden Abgänge seiner Top-Stars aufgefangen werden. Mittelfeld-Star Daichi Kamada wird seinen auslaufenden Vertrag vermutlich nicht verlängern. Immer wieder wird er mit Borussia Dortmund oder einem Wechsel nach England in Verbindung gebracht.
Außerdem könnte auch Evan N'Dicka die SGE ablösefrei verlassen, bei ihm steht ein Transfer zu Barcelona im Raum. Dazu scheint laut "Faz" auch Djibril Sow abwanderungswillig. Top-Torjäger Randal Kolo Muani wird derweil europaweit von vielen Top-Klubs gejagt.
Das frühzeitige Angebot zur Verlängerung soll nun der Eintracht Ruhe auf der Trainerposition geben. Denn spätestens nach dem Gewinn der Europa League ist Glasner auch auf dem Zettel einiger europäischer Spitzenvereine. Im Spätsommer soll der FC Chelsea angefragt haben, damals sagte Glasner noch ab.
Die "Faz" berichtet nun darüber, dass für Glasner die Rahmenbedingungen bei seiner Arbeit sehr wichtig seien. Würden diese nicht nach seinen Vorstellungen gegeben sein, würde er sich auch aus einem vielversprechenden Umfeld zurückziehen.
Das tat er vor seinem Wechsel nach Frankfurt aus Wolfsburg. Dort hatte er eigentlich einen Champions-League-Platz sicher. Nach einem Streit mit dem damaligen VfL-Sportdirektor Jörg Schmadtke ging Glasner nach Frankfurt.