Trainer-Desaster, Champions-League-Fiasko und jetzt auch noch Schlägerei in der Kabine – beim FC Bayern will einfach keine Ruhe einkehren. Nach nicht enden wollendem Chaos fand das Drama um die Bayern mit der Suspendierung von Sadio Mané einen traurigen Höhepunkt.
Im Nachgang der Champions-League-Niederlage gegen Manchester City (0:3) soll Mané seinen Teamkollegen Leroy Sané ins Gesicht geschlagen haben. Der Vorfall wurde nun auch von Verantwortlichen beim FCB abgestraft. Für das nächste Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim wurde er suspendiert, eine Geldstrafe stehe noch aus.
Jetzt äußert sich Bundesliga-Legende Steffen Freund zu den jüngsten Vorfällen beim FCB. Der ehemalige Nationalspieler kann auf eine lange Fußballkarriere zurückblicken. Vor der Live-Übertragung der UEFA Europa League nahm der Fußballexperte nun Stellung. "Es darf keine Handgreiflichkeiten geben, ohne Wenn und Aber", machte er deutlich.
Zu Gewalt hat er eine klare Position. Natürliche wisse er nicht genau, was zwischen den Spielern Sache war. Trotzdem stellt er fest: "Wenn du jemanden anderen schlägst, musst du mit einer Suspendierung rechnen." Hier kann er eigene Erfahrungen einbringen. Auch Freund wurde während seiner Zeit als Spieler bei Dortmund suspendiert. Damals ging es aber um einen "Disput mit Trainer und Präsident".
Allgemein solle man die Maßnahme aber auch nicht "überbewerten", findet der RTL-Experte und Co-Kommentator.
Wie steht es aber um die Mannschaft als Ganzes? Steffen Freund sieht einen klaren Zusammenhang zwischen Tuchels ausbleibendem Erfolg und dem zerrütteten Team.
Es gebe "intern in der Mannschaft Probleme". Erst das 0:3 gegen Manchester City und dann der Kabinen-Streit seien klare Anzeichen für das schlechte Miteinander der Spieler. Das könnten Indizien für ernsthaften Zoff zwischen den Bayern-Stars sein.
Besonders brisant ist neben dem Kabinen-Eklat auch dessen schnelle Veröffentlichung. Steffen Freund stellt noch einmal klar, dass es keine "Handgreiflichkeiten" geben dürfe. Als erfahrender Ex-Spieler und ehemaliger Trainer fragt er jedoch: "Warum kommt das gleich am nächsten Tag an die Öffentlichkeit?"
Das macht der Experte als besonders großes Problem des FC Bayern aus. "Das ist der entscheidende Punkt, darum sollte sich der FC Bayern kümmern. Es zeig, dass man Interna rausgibt."
Schon Ex-Trainer Julian Nagelsmann war vor rund einem Monat enorm verärgert, dass mannschaftsinterne Dokumente, die das Verhalten der Spieler auf dem Platz zeigen, veröffentlicht wurden.