Thomas Tuchel verlor am Sonntag mit den Bayern 0:1 gegen Bremen und kassierte damit die zweite Bundesliga-Niederlage in dieser Saison. Bild: www.imago-images.de / imago images
Bundesliga
Dass die Stimmung beim FC Bayern angespannt ist, war nach der 0:1-Niederlage am Sonntag gegen Bremen zu erwarten. Zu behäbig und uninspiriert wirkte die Vorstellung des Rekordmeisters über weite Strecken des Spiels. Erst in der Schlussphase konnte das Team von Trainer Thomas Tuchel Druck aufbauen. Die Pleite gegen einen möglichen Abstiegskandidaten wurde aber nicht mehr vermieden.
Tuchel selbst wirkte direkt nach der Niederlage ratlos, teilweise genervt. Im Interview bei Dazn sagte er beispielsweise: "Ich habe keine Lust mehr zu sagen, dass wir gut trainieren, weil das glaubt ja auch keiner mehr, wenn wir so spielen."
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Folglich erntete der 50-Jährige zu Wochenbeginn Kritik. Bekannte Experten wie Lothar Matthäus hinterfragten den Bayern-Trainer, der mit seiner Mannschaft nun sieben Punkte hinter Tabellenführer Leverkusen auf dem zweiten Platz liegt. Zu wenig für die Ansprüche des Rekordmeisters, der in dieser Saison schon nicht mehr den DFB-Pokal gewinnen kann.
Es ist eine Situation, die auch für Tuchel schnell gefährlich werden könnte. Eine Saison ohne Pokalsieg und ohne Meisterschaft gab es zuletzt 2012. Ob es diese angespannte sportliche Lage oder aber nur die Enttäuschung ist, die Tuchel auf der jüngsten Pressekonferenz am Dienstag vor dem Spiel gegen Union Berlin angefressen wirken ließ, ist nicht klar.
FC Bayern: Thomas Tuchel fällt Journalisten zweimal ins Wort
Allerdings wirkte sein Auftreten alles andere als souverän. Schon mit der ersten Frage war Feuer in der Pressekonferenz. Eine Journalistin begann und leitete ein, dass sich Tuchel nach dem Bremen-Spiel den Auftritt seiner Mannschaft nicht erklären konnte. "Sie haben auch gesagt", fuhr sie fort, "die Spieler müssen sich auch vor Ihnen ein bisschen erklären. Ist das inzwischen ..." Beenden konnte sie ihren Satz allerdings nicht.
Denn Tuchel fiel ihr ins Wort, sagte trocken: "Das habe ich nie gesagt." Die Journalistin entgegnete: "Sie haben gesagt: 'Wir können auch die Spieler fragen, weshalb der Transfer vom Training aufs Feld nicht gelingt?'" Kleinlaut nuschelte Tuchel in sein Mikrofon: "Ok." Auf die eigentliche Frage, was seine Mannschaft am Mittwoch gegen Union besser machen könne, antwortete Tuchel dann aber entspannt und ausführlich.
"Wir werden weiter Einfluss nehmen auf die Mannschaft und das weiter einfordern, bis der Knoten platzt."
Bayern-Trainer Thomas Tuchel zur fehlenden Leidenschaft seiner Spieler.
Besonders wichtig sei ihm, dass "Leidenschaft, Biss, Zweikampfverhalten, Verbissenheit und Enthusiasmus" die Grundtugenden seien, mit denen seine Mannschaften auflaufen müssten, noch bevor irgendwelche taktischen Dinge umgesetzt werden. "Dass dies klar zu erkennen ist, haben wir nicht gezeigt und versuchen das gegen Union auf dem Platz zu bekommen", schloss er seine Antwort.
Doch bereits die zweite Frage verleitete Tuchel erneut, einem weiteren Journalisten ins Wort zu fallen. Gefragt wurde Tuchel zu den Aussagen von Vorstand Jan-Christian Dreesen, der die ersten 70 Minuten als "langweiligen Fußball" der Bayern bezeichnete.
Thomas Tuchel ist sichtlich genervt von den Fragen, manche lässt er gar nicht erst ausreden.Bild: dpa / Daniel Löb
Eigentlich wollte der Journalist eine Doppelfrage stellen, endete seine Einführung mit den Worten: "Was macht das mit dir und ..." Doch wieder unterbrach Tuchel die Frage, sagte kurz angebunden: "Gar nichts, weil er recht hat." Der Journalist fuhr fort: "Und woher nimmst du jetzt die Zuversicht, dass der Schalter einfach wieder umgelegt werden kann?"
Für die zweite Frage nahm sich der Bayern-Trainer dann allerdings erneut Zeit und stellte klar, dass es nicht leicht sei, den Schalter einfach wieder umzulegen.
Vielmehr betonte er: "Wir werden weiter Einfluss nehmen auf die Mannschaft und das weiter einfordern, bis der Knoten platzt, bis wir in der Lage sind, die Leidenschaft, die Gier und den Hunger zu zeigen, die Basis für jedes Fußballspiel ist." Dafür hatte Tuchel nun vor dem Spiel gegen Union zwei Tage Zeit.
Als Fan von Schalke 04 schwelgt man lieber gern in Erinnerungen. Dann denkt man zurück an die goldenen Zeiten, als der Klub regelmäßig in der Champions League und der Europa League spielte. In der Zeit, als Offensivspieler wie Klaas-Jan Huntelaar und Raúl Tore am Fließband erzielten und die Gegner Manchester United und Real Madrid waren.