Der VfB Stuttgart hat sich am Dienstagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einem deutlichen 5:0-Auswärtssieg bei Preußen Münster durchgesetzt. Nach dem Fehlstart in der Bundesliga dürfte der erste Pflichtspielsieg Balsam für die Seele von Coach Sebastian Hoeneß gewesen sein.
Aus der 1:3-Niederlage gegen Freiburg habe man die "richtigen Schlüsse" gezogen, sagte er nach dem Spiel bei der ARD. Er betonte aber zugleich: "Wir stehen am Anfang. Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften ist es bei uns einfach so, dass sich viele neue Dinge ergeben haben im Sommer."
Damit spielte er auf den Verlust einiger Stammspieler an. Neben den Innenverteidigern Waldemar Anton und Hiroki Ito mussten die Schwaben Toptorjäger Serhou Guirassy ziehen lassen. Mit 28 Toren und fünf Vorlagen war der Stürmer einer der Erfolgsgaranten für die Stuttgarter Vizemeisterschaft.
Künftig wird Guirassy für Borussia Dortmund auflaufen – zum Leidwesen der Stuttgart-Legende Fernando Meira, der sich jetzt zu dem Transfer geäußert hat. Außerdem schwärmte er von Trainer Hoeneß.
Meira ist überzeugt, dass der Weggang des Stürmers dem VfB Probleme bereiten wird. Ihn zu ersetzen sei "noch härter" als Ex-Kapitän Anton, der ebenfalls zum BVB gewechselt ist. "Er hat Tiefe angeboten, er war gut im Konter. Er war einer der besten Stürmer in Europa, und es war enttäuschend zu sehen, dass er geht", sagte der frühere Stuttgarter der "Sport Bild".
"Dazu ist der Stürmer-Markt echt schwierig. Aber Stuttgart wird einen Weg finden, damit umzugehen", ergänzte Meira. Für den Erfolg seines Vereins hofft der Portugiese auf eine göttliche Fügung: "Ich bete dafür, dass der VfB auch in der Champions League wieder Erfolg hat und Europa zeigen kann, was das für ein tolles Team ist und dass der deutsche Fußball eine der besten Ligen in Europa hat."
Der ehemalige Abwehrspieler weiß, wie es ist, mit den Stuttgartern in der Königsklasse aufzulaufen. 2007 hatte er den damaligen Deutschen Meister als Kapitän in den internationalen Wettbewerb geführt. Meira stand zwischen 2002 und 2008 insgesamt 230 Mal für den VfB auf dem Platz.
Den Verein hat er seitdem nicht aus den Augen verloren. "Ich habe den Klub in meinem Herzen, nirgendwo war ich länger", beteuerte er. "Ich habe diese Fans geliebt und bekomme Gänsehaut, wenn ich sehe, wie sie die Mannschaft in den letzten Jahren unterstützt haben", schwärmte er.
Ebenso begeistert zeigte sich der Portugiese vom Stuttgart-Coach. "Hoeneß ist einer der besten Trainer aller Zeiten beim VfB", befand Meira. "Er ist jung und hat viel Talent. Es ist auch seine positive Ansprache, er hat immer ein Lächeln auf dem Gesicht."
Hoeneß sei der Typ Trainer, den die Spieler haben wollen, er ließe attraktiven Fußball spielen. "Bei so viel Ballbesitz kannst du auch als Verteidiger teilhaben am Offensivspiel", betonte der frühere Innenverteidiger.
Meira befürwortete in dem Interview den Ansatz, auf Youngster zu setzen. "Das ist genau der Weg, mit dem der VfB erfolgreich wurde. Sie verpflichten junge Spieler und geben ihnen die richtige Wertschätzung."