Der VfB Stuttgart war wohl die Überraschungsmannschaft der letzten Spielzeit. Nachdem die Stuttgarter in der Saison 2022/23 nur in der Relegation den Abstieg verhindern konnten, drehten sie in der Folge so richtig auf. Der VfB ließ gar den FC Bayern hinter sich und wurde am Ende Vizemeister.
Ein solcher Erfolg weckt bei der Konkurrenz natürlich Begehrlichkeiten und so musste der VfB einige Leistungsträger abgeben. Unter anderem verließen Top-Torjäger Serhou Guirassy und Innenverteidiger Waldemar Anton den Verein Richtung Dortmund, Abwehrspieler Hiroki Ito zog es nach München.
Die drei ehemaligen Stammspieler dürfte VfB-Coach Sebastian Hoeneß bei der 3:1-Auftaktniederlage in Freiburg schmerzlich vermisst haben. Doch der Wechsel eines anderen Spielers zeigt, dass ein gut verhandelter Abgang auch noch Jahre später finanzielle Mittel einbringen kann.
Konkret geht es um Nico González. Der Offensivspieler spielte ab 2018 drei Jahre lang für die Schwaben und konnte in 72 Spielen 22 Treffer erzielen. 2021 wechselte er schließlich zum italienischen Erstligisten AC Florenz. Laut "transfermarkt.de" betrug die Ablösesumme damals 24,5 Millionen Euro, die durch Boni noch auf bis zu 27 Millionen Euro steigen konnte.
In Zeiten der Coronapandemie, die viele Vereine wirtschaftlich hart traf, war das allein schon eine beträchtliche Summe, doch die konnte nun – drei Jahre später – noch einmal erhöht werden.
Denn, wie "Kicker" berichtet, profitiert der Verein von einer Weiterverkaufsbeteiligung. Diese greift jetzt, weil González zum Ligakonkurrenten Juventus Turin wechselt. Die alte Dame leiht den Flügelspieler zunächst für eine Saison aus, wofür laut "Kicker" eine Leihgebühr von acht Millionen Euro fällig wird.
Der Vertrag enthalte eine Kaufverpflichtung im kommenden Sommer. Dann soll die Ablöse laut dem Bericht auf 33 Millionen Euro anwachsen, zusätzlich sind bis zu fünf Millionen Euro an erfolgsabhängigen Boni drin.
Für den VfB dürfte sich der Transfergewinn auf rund drei bis vier Millionen belaufen. Denn laut "Kicker" sei bei einer Weiterverkaufsbeteiligung rund zehn Prozent branchenüblich.
Das ist eine Finanzspritze, die der Verein gut gebrauchen kann. Die Schwaben gaben laut "transfermarkt.de" mit 66,5 Millionen Euro mehr für Neuzugänge aus, als sie mit Abgängen einnahmen (65,72 Millionen Euro).
Nun verstärkt sich der VfB ein weiteres Mal. Wie die "Bild" berichtet, kommt der Innenverteidiger Ameen Al-Dakhil vom englischen Zweitligisten FC Burnley an den Neckar. Al-Dakhil war mit den "Clarets" vergangene Saison unter dem neuen Bayerncoach Vincent Kompany aus der Premier League abgestiegen.
Für die Dienste des belgischen Nationalspielers überweist der VfB laut "Bild" rund sieben Millionen Euro. Diese könnten sich durch Boni noch auf bis zu neun Millionen Euro erhöhen. Der 22-Jährige werde mit einem Vier-Jahresvertrag bis 2028 ausgestattet.