Die Atmosphäre vor dem DFB-Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart am Mittwoch (20.45 Uhr) könnte bei Borussia Dortmund deutlich besser sein. Sportlich gesehen ist der Pokal vermutlich die einzige Chance, in dieser Saison einen Titel zu holen. Zwar ist in der Champions League bereits das Achtelfinal-Ticket gelöst, doch gerade im Duell mit den europäischen Topklubs könnte es für den BVB im Frühjahr 2024 eng werden.
In der Liga ermauerte sich das Team von Trainer Edin Terzić zuletzt einen Punkt gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Leverkusen. Ein Achtungserfolg, der allerdings auch klarmacht, dass Dortmund zumindest aktuell nur spärlich gegen Top-Teams mithalten kann, sondern sich aufs Verteidigen konzentrieren muss. Das sagt auch der Blick auf die Bundesliga-Tabelle aus. Dort steht der BVB mit zehn Punkten Rückstand auf die Spitze auf dem fünften Platz.
Viel Aufruhr gab es aber zuletzt nicht wegen schlechter sportlicher Leistungen. Vielmehr stand eine Auseinandersetzung in der Führungsriege im Vordergrund, die an die Öffentlichkeit geraten war. So soll der ehemalige Sportkoordinator Slaven Stanic im Oktober nach dem Heimspiel gegen die AC Mailand (0:0) in einer Loge über Trainer Edin Terzić hergezogen haben.
Laut "Bild" soll Stanic immer wieder versucht haben, den BVB-Trainer zu diskreditieren. Dafür soll er sogar brisante Klub- und Kabinen-Interna an Medien und Berater durchgestochen haben. Mittlerweile haben sich Stanic und die Borussia einvernehmlich getrennt. Laut dem Boulevardblatt sind damit die Vorgänge innerhalb des Vereins aber noch nicht abgearbeitet.
So habe die Zeitung aus Vereinskreisen erfahren, dass die Vermutung umgehe, dass Stanic nicht alleine die undichte Stelle sein kann. Deshalb habe sich nun Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke höchstpersönlich eingeschaltet, um gegen den sogenannten "Maulwurf" vorzugehen. Das klare Ziel soll es sein, alle Stellen aufzuspüren, durch die Informationen an die Öffentlichkeit – besonders an die Medien – kommen.
Dass Watzke von der Tatsache genervt ist, dass interne Dinge an Journalist:innen gedrungen sind, hat er bereits im Interview mit den "Ruhr Nachrichten" vor einigen Tagen angemerkt. Damals sagte er: "Das Einzige, was mich gestört hat, ist, dass in den vergangenen Wochen ein paar interne Dinge an die Öffentlichkeit gelangt sind. Das gab es hier früher nicht. Der Sache gehen wir auf den Grund."
Da das Interview am vergangenen Wochenende veröffentlicht wurde, scheint der Geschäftsführer schon da geahnt zu haben, dass es mindestens eine undichte Stelle gibt. Laut dem "Bild"-Artikel stehen nun also noch weitere Mitarbeiter:innen, nicht nur Stanic, unter Verdacht.