
Stabil wie eh und je: Leon Goretzka.Bild: dpa / Sven Hoppe
Bundesliga
07.03.2025, 12:5507.03.2025, 12:55
Noch im vergangenen Jahr geriet die Karriere von Leon Goretzka ins Stocken, vom FC Bayern wurde er bereits aussortiert, auf die Ersatzbank degradiert. Es hieß: Wenn er wolle, könne er den Verein verlassen.
Die Chefetage an der Säbener Straße war sicher, Goretzka habe mächtig an Glanz verloren. Hinzu kam, dass Ex-Trainer Thomas Tuchel vermehrt auf ihn verzichtete. Stattdessen setzte der Bayern-Coach auf den jungen Aleksandar Pavlović.
Ein Nackenschlag für den gebürtigen Bochumer, der im Halbfinal-Rückspiel in der Champions-League vergangenen Mai von der Seitenlinie zuschauen musste, Thomas Tuchel hatte sich überraschend gegen ihn entschieden.
Unter Neu-Trainer Vincent Kompany wurde es dann im Sommer sogar noch schlimmer. Der Sparkurs des Klubs hatte einen Goretzka-Abgang eigentlich fest eingeplant.
In den ersten sechs Bundesliga-Spielen der laufenden Saison avancierte Goretzka zum Dauerreservisten, spielte gegen Freiburg lediglich ein Minütchen und stand in Kiel nicht einmal im Kader. Fast täglich gab es neue Wechsel-Gerüchte.
Nun sprach Sportdirektor Christoph Freund auf einer Pressekonferenz über Goretzka: "Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass er dann immer richtig gut trainiert, immer seine Leistung gebracht hat", sagte er. Wohl wissend, dass die Bayern-Bosse im Sommer "ganz offen kommuniziert" haben, "dass es schwer werden wird".
Bayern-Sportdirektor Freund zollt Goretzka Respekt
Statt sich von den Schlagzeilen beirren zu lassen, blieb er beim FCB, nahm den Kampf an. Christoph Freund zollt Goretzka dafür seinen Respekt. "Hut ab vor seinen Leistungen und wie er mit der Situation umgegangen ist", sagt er in der Medienrunde vor dem Bundesligaspiel gegen Bochum.
Einfach war es für Goretzka also wirklich nicht. Genau deshalb rechnet Freund den willentlichen Verbleib von Goretzka hoch an, das sage viel über seinen Charakter aus.
Goretzka: Vom Verkaufskandidat zum unentbehrlichen Spieler
Doch Goretzka bewies Ausdauer und rutschte aufgrund der Verletzungen von Aleksandar Pavlović (Schlüsselbeinbruch) und Joao Palhinha ins Team. Seither wird Goretzka beim FC Bayern wieder gebraucht, vielleicht ist er so wichtig wie nie.
In den vergangenen Spielen war er immer gesetzt, fiel lediglich gegen Holstein Kiel aufgrund einer Oberschenkelzerrung aus. Zu Hause gegen Wolfsburg traf er sogar zweimal, setzte damit ein Ausrufezeichen und schickte eine Botschaft in Richtung der Vereinsführung: Goretzka ist alles andere als ein Verkaufskandidat.
Laut Freund habe er seine Chance genutzt. "Aktuell ist Leon ein ganz wichtiger Faktor und ein Vorbild für viele Fußballer, wenn es mal etwas schwierig läuft. Wir sind froh, dass wir ihn aktuell haben." Freund zufolge habe sich der Blick auf die Situation von Goretzka nicht groß verändert. "Wir werden sehen, was die Zukunft bringt", sagt er ein wenig geheimniskrämerisch.
Und führt an: "Wenn man weiter dran glaubt und hart dafür arbeitet, wird man auch dafür wieder belohnt." Der Vertrag des 30-Jährigen läuft im Sommer 2026 aus.
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