FCB-Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß hat Einblicke in die Arbeit mit Oliver Kahn hinter den Kulissen gegeben.Bild: imago images / Revierfoto
Bundesliga
Auch wenn sich Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß in die zweite Reihe zurückgezogen hat, ist er dennoch die zentrale Figur beim FCB. Als langjähriger Spieler und Manager, der mit dem Klub unzählige Erfolge gefeiert hat, gilt er als das Gesicht des Vereins. Nach wie vor hat Hoeneß eine hohe Entscheidungsgewalt hinter den Kulissen. Dazu trägt auch sein Posten im Aufsichtsrat der Münchener bei.
Hier werden auch die Personalentscheidungen gefällt. Hoeneß hat also die jüngsten Entlassungen im Bayern-Vorstand mitzuverantworten. Der Klub hatte sich am Wochenende von Sportvorstand Hasan Salihamidžić und dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn getrennt. Mit letzterem lief die Trennung alles andere als harmonisch ab.
Oliver Kahn (links) und Hasan Salihamidžić wurden beim FC Bayern angesichts der sportlichen Krise vor die Tür gesetzt.Bild: IMAGO images / MIS
Kahn und der Verein überzogen sich in der Folge mit Vorwürfen. Unter anderem warf der geschasste Funktionär den Bayern vor, ihm verboten zu haben, beim letzten Saisonspiel gegen Köln ins Stadion zu kommen. Selbst Kahns Bruder Axel schaltete sich in die Diskussion ein – und identifizierte in Uli Hoeneß einen der Hauptverantwortlichen für den Bruch.
Dieser hat sich jetzt erstmals zu Wort gemeldet – und neue Vorwürfe gegen Kahn erhoben.
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FC Bayern: Uli Hoeneß bezeichnet Oliver Kahn als Fehler
Kahn zum Vorstandsvorsitzenden zu machen, sei rückblickend ein Fehler gewesen, gesteht Hoeneß in einem Interview mit "kicker". "Das muss man so sagen", hält der 71-Jährige fest und führt dann aus: "Oliver ist ein hochintelligenter Mann, der Austausch mit ihm macht Spaß. Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben."
Diese hätten für "die katastrophal schlechte Stimmung" im Klub gesorgt, sagt Hoeneß. Allerdings reicht er dem langjährigen Bayern-Torwart auch die Hand zur Versöhnung. "Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen."
Ein Bild aus besseren Zeiten: Uli Hoeneß und Oliver Kahn beim Austausch auf der Tribüne.Bild: www.imago-images.de / Sammy Minkoff
Zu der Trennung von Kahn sagte Hoeneß zudem: "Es war kein angenehmes Gespräch". Kahn habe sich dabei verbal auf seinen Nachfolger, den früheren Finanzchef Jan-Christian Dreesen eingeschossen. Aus Sorge vor einer weiteren Eskalation habe man Kahn deshalb nahegelegt, nicht zum Spiel gegen Köln zu kommen.
Laut Hoeneß sei die Entscheidung unabhängig vom Ausgang der Saison getroffen worden. "Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden."
Der Sonntagabend stand in der Bundesliga im Zeichen des neuen Deutschen Meisters: Bayer Leverkusen setzte sich mit 5:0 gegen Werder Bremen durch, krönte sich so erstmals mit dem Titel. Die Gäste aus der Hansestadt fabrizierten aber selbst Schlagzeilen.