Borussia Dortmund ist als einziger Bundesligaklub an der Börse notiert. Am Donnerstag fand die jährliche Hauptversammlung der BVB-Aktionäre statt, dieses Jahr allerdings online.
Ein Anteilseigner sorgte dabei für Wirbel. Er hatte nämlich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Frage gestellt: "Wann wird Marco Reus endlich verkauft?" Der Nationalspieler sei "ständig verletzt und in den meisten Spielen abgetaucht." In all seinen Jahren beim BVB habe er "nicht viel gerissen".
Der Aktionär unterstrich zudem, dass er eher den 31-jährigen Reus als die jeweils rund elf Jahre jüngeren Erling Haaland oder Jadon Sancho verkaufen würde.
Es gilt als sicher, dass die beiden Jungstars in den kommenden Jahren bei einem noch größeren Klub spielen werden, was auch Teil des Geschäftsmodells von Borussia Dortmund ist: Junge Talente günstig einkaufen, sie dann zu Stars formen und gewinnbringend veräußern.
Doch Watzke blockte diese Frage ab. Er konterte: "Marco Reus ist unser Kapitän und hat als BVB-Urgestein eine ganz wichtige Funktion für unseren Klub. Marco war lange verletzt. Das passiert leider im Fußball. Offensivspielern passiert das öfter. Man muss jemanden, der sieben Monate raus war, die Zeit geben, in eine Top-Verfassung zu kommen."
Weiterhin betonte er die Bedeutung des Spielers für die Borussia: "Er wird für den BVB noch deutlich wichtig sein und seine sportliche Qualifikation steht für mich völlig außer Frage. Wir sind sehr froh, dass er für den BVB spielt."
Auch musste Favre auf der Online-Aktionärsversammlung Dortmunds Cheftrainer Lucien Favre in Schutz nehmen. Denn derselbe Fan, der den Reus-Verkauf anregte, fragte auch nach der Entlassung des Schweizer Coaches, weil dieser in der Bundesliga noch keinen Meistertitel mit dem BVB holen konnte.
Watzke erklärte daraufhin: "Einen Trainer allein nach Titeln zu beurteilen, greift zu kurz." Mit dem FC Bayern München habe man nun mal die beste Fußballmannschaft der Welt als größten Konkurrenten. Der BVB-Boss machte seine Sicht mit einem Vergleich deutlich. Christian Streich sei ein von ihm hochgeschätzter Trainer, auch wenn der mit dem SC Freiburg auch keine Titel gewinnen würde.
(as/mit Material von dpa)