Als Mitglied im Mannschaftsrat macht Mats Hummels häufiger Ansagen an die Mannschaft.Bild: dpa / Soeren Stache
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In der vergangenen Woche hätte die Euphorie in Dortmund nicht größer sein können. Nach einem 0:2-Rückstand gegen den Erzrivalen Bayern München schaffte man es, das Spiel noch zu drehen und sich letztlich die Punkte zu teilen. Für die Dortmunder hat sich das schon fast nach einem Sieg angefühlt.
Die Kehrtwende galt als geglückt, dachten die Verantwortlichen und Fans im Ruhrgebiet. Unter der Woche schaffte der BVB es dann aber im heimischen Signal Iduna Park nicht über ein Unentschieden (1:1) gegen den FC Sevilla hinaus – und prompt war wieder die alte Mentalitätsdebatte aufgegriffen worden.
Mats Hummels mit Mannschaftsleistung unzufrieden
Auch Vize-Kapitän Mats Hummels richtete sich mit harten Worten an die Mannschaft. "Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss, dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze, eins, zwei, drei auf fünf Metern ist, sondern dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere", schimpfte der Weltmeister von 2014 am Dienstag nach dem Sevilla-Spiel.
Ein Symbolbild: Union Berlin jubelt, während beim BVB die Köpfe herunterhängen.Bild: dpa / Andreas Gora
Nach dem verlorenen Spiel am Sonntagabend war Hummels nicht minder enttäuscht – und kritisierte seine Kollegen erneut:
"Wir sehen beim 2:0, in welchen Bereichen Risiko angebracht ist und wann nicht. Wann man schicken soll und wann nicht! (…) Manchmal ist der einfache 20-Meter-Rückpass besser, auch wenn er danach nicht auf Social Media kommt."
Damit spielt der Innenverteidiger unmissverständlich auf den missratenen Hacken-Rückpass von Karim Adeyemi an, der in der 21. Minute zum 2:0 Endstand führte. Bereits nach acht Minuten kassierte BVB-Torwart Gregor Kobel den ersten Gegentreffer, nachdem er bei einem Rückpass wegrutschte und Janik Haberer den Fauxpas ausnutzten konnte.
Dortmund nur auf dem achten Tabellenplatz
Auch Niklas Süle war nach dem Spiel ähnlich verärgert: "Die Alarmglocken müssen bei uns schrillen. Wir können so nicht weitermachen! Wir gehen nicht auf Namen. Wir haben super Fußballer, aber wir machen es uns zu schwer. Wir müssen das knallhart analysieren.“
Auch Niklas Süle ist mit der Leistung der Mannschaft unzufrieden.Bild: IMAGO/RHR-Foto
Die Stimmung in Dortmund ist sichtlich angespannt. Nach zehn Spieltagen finden sich die Schwarz-Gelben nur auf dem achten Tabellenplatz wieder. Der Abstand zum Tabellenzweiten Bayern beträgt zwar nur drei Punkte – den Leistungsschwankungen der Dortmunder scheinen aber strukturelle Probleme zugrunde liegen.
Aus Dortmunder Sicht sollte die Fehleranalyse allerdings möglichst schnell greifen. Bereits am Mittwoch spielt der BVB im DFB-Pokal gegen Hannover 96.
Union Berlin steht nach dem Sieg weiterhin überraschenderweise an der Tabellenspitze der Bundesliga. In der Alten Försterei träumt man von der Meisterschaft. "Deutscher Meister wird nur der FCU", sangen die Fans der Eisernen am Sonntag. Ganz ernst nimmt man das vermutlich aber selbst nicht.
Die lange Dominanz der Bayern ist gebrochen. Nach elf Bundesliga-Titeln in Folge gibt es seit Sonntag mit Bayer Leverkusen einen neuen Deutschen Meister. Die Werkself holte zudem zum ersten Mal in ihrer Geschichte diesen Titel. Das sorgte bei den Fans für ganz besondere Emotionen.
