
Tuchel findet das Ausscheiden der Bayern aus der Champions League alles andere als lustig. Bild: AP / Matthias Schrader
Fußball
20.04.2023, 15:4520.04.2023, 15:45
Die Hoffnung auf eine Sensation beim FC Bayern gegen Manchester City war groß. Doch sie ist ausgeblieben. Nach der 0:3-Pleite im Viertelfinal-Hinspiel gegen Englands Meister reichte ein 1:1 gegen die Skyblues am Mittwochabend nicht aus. Heißt: Bayern ist raus aus der Champions League. Zum dritten Mal in Folge scheiden die Münchner bereits im Viertelfinale der Königsklasse aus.
Dementsprechend groß ist die Enttäuschung. Auch bei den Fans. Die verließen nach Medienberichten teilweise sogar vorzeitig das zuvor noch brodelnde Stadion in München.

Der Frust bei den Bayern-Profis ist groß. Bild: dpa / Sven Hoppe
Und Bayern-Coach Thomas Tuchel? Der wütet. Ziel seiner Frustration ist aber nicht etwa die eigene Mannschaft und deren Leistung. Vielmehr schiebt er die Schuld auf die Umstände. Eine Person bekommt dabei besonders ihr Fett weg.
Tuchel ist sauer – und wütet gegen Schiedsrichter
Nach dem für die Bayern frustrierenden Spiel schimpfte Tuchel über die Umstände: "Zwei Dinge konnten heute das Niveau nicht halten: Der Rasen, die Platzverhältnisse haben dem Niveau nicht den nötigen Rahmen gegeben." Dann schob er hinterher, was ihm besonders sauer aufstieß: "Und leider der Schiedsrichter." Ihm gab er die Note 6.

Tuchels Nerven lagen zeitweise blank. Bild: dpa / Sven Hoppe
In den Augen Tuchels ist der Referee also durchgefallen. In der Tat ist es nicht das erste Mal, dass der französische Schiri Clément Turpin in die Kritik gerät. Immer wieder liefern seine Entscheidungen Zündstoff.
Champions League: Turpin trifft fragwürdige Entscheidungen
So gab es auch im Champions-League-Spiel am Mittwoch wieder Entscheidungen, die auf Frustration stießen und deren Richtigkeit angezweifelt wurde. So etwa in der 18. Minute, als Dayot Upamecano Rot kassierte, weil er als letzter Mann Erling Haaland das Bein stellte. Er nahm die Entscheidung wieder zurück, weil Haaland zuvor im Abseits gestanden hatte. Tuchel klatschte höhnisch.

Tuchel war wegen der Schiri-Leistung außer sich. Bild: AP / Matthias Schrader
Oder in der 29. Minute, als Rodri Musiala 28 Meter vor dem Manchester-Tor um rempelte, aber der Freistoß ausblieb. Musiala war offensichtlich massiv verwirrt darüber, Tuchel tobte.
Eine weitere Aktion folgte in der 35. Minute: Upamecano touchierte im Strafraum unabsichtlich mit ausgestrecktem Arm einen Schuss von De Bruyne und kassierte dafür einen Elfer.
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Die ständigen Diskussionen endeten für den Bayern-Coach in der hitzigen Schlussphase nach einer Gelben Karte sogar mit Geld-Rot (57. Minute). Der Nagelsmann-Nachfolger musste auf die Tribüne.

Der Schiri und Tuchel gerieten immer wieder aneinander. Bild: AP / Matthias Schrader
Auf Fehlersuche: Verantwortliche schieben CL-Aus auf andere Umstände
Doch was war da mit dem Rasen los? Dass der Untergrund dem "Niveau nicht den nötigen Rahmen" gab, sah offenbar nicht nur Tuchel so. Die Spieler verloren während des Spiels auffällig oft den Halt, rutschten mehrmals weg.

Dieser Rasen stieß bei den Spielern nicht auf Wohlgefallen. Bild: dpa / Sven Hoppe
Bayern-Präsident Herbert Hainer nannte den Schiedsrichter ebenso wie den Rasen "völlig unbefriedigend". Ähnlich sah es Thomas Müller, der befand: "Wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten mit dem 12. und 13. Mann, sowohl der Schiedsrichter als auch der Platz waren jetzt nicht unbedingt auf unserer Seite."
Der Mittelfeld-Star Leon Goretzka fand für das besiegelte Aus in der Champions League ebenfalls Erklärungen. Demnach hätten die Bayern einige Chancen nicht genutzt. Die Gründe dafür laut Goretzka:
"Es klingt wie eine doofe Ausrede, aber ich glaube, auf einem anderen Platz machen wir zwei Tore mehr und kassieren eines weniger. Aber am Ende ist es auch die Kaltschnäuzigkeit und die Qualität im Abschluss, die dazugehören."
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